Kleinräumige Bevölkerungs- und Haushaltsprognose für die Stormarner Kommunen
Der Kreis Stormarn hat für die Kommunen des Kreises eine kleinräumige Bevölkerungs- und Haushaltsprognose bis zum Jahr 2030 erarbeiten lassen. Die Ergebnisse werden den kreisangehörigen Ämtern, Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt. Das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein hat die Prognose finanziell gefördert.Der Prognosebericht kann hier heruntergeladen werden.
Die Erarbeitung erfolgte durch das Planungsbüro Gertz, Gutsche, Rümenapp (Hamburg/Berlin) im Auftrag des Kreises Stormarn. Die Daten des kürzlich veröffentlichten Zensus 2011 sind in die Prognose eingeflossen.
Die jetzt vorliegenden kleinräumigen Prognosedaten stellen eine wichtige Planungsgrundlage dar. Für jede der 55 kreisangehörigen Kommunen liegt eine prognostische Aussage zur künftigen Entwicklung der Einwohnerzahlen, einzelner Altersgruppen sowie der Haushaltszahlen und damit auch der Wohnungsnachfrage bis zum Jahr 2030 vor. Es stehen damit Basisinformationen zur Gestaltung des demografischen Wandels zur Verfügung.
Zusammenfassend ergeben sich aus der Prognose für die künftige Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung bis zum Jahr 2030 die folgenden Erkenntnisse:
- Die Bevölkerung des Kreises Stormarn wird auch in Zukunft weiter wachsen. Die bereits in der Vergangenheit aus diesem Wachstum resultierenden Herausforderungen im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Versorgung mit Wohnraum sowie sozialer und technischer Infrastruktur werden sich jedoch vor dem Hintergrund der erheblichen Veränderungen der Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen ebenfalls verändern.
- Aufgrund der steigenden Zahl an Haushalten im Kreisgebiet ist auch von einer entsprechenden zusätzlichen Nachfrage nach Wohnraum im Kreisgebiet von ca. 11.100 bis zum Jahr 2030 Wohneinheiten auszugehen.
- Im Hinblick auf Wohnungsneubedarf insgesamt ist darüber hinaus der Ersatz- und Nachholbedarf sowie eine im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des Wohnungsmarkts ausreichend große Mobilitätsreserve zu berücksichtigen. Ausgehend von allgemeinen Kennwerten des Innenministeriums ergibt sich hierfür in grober Schätzung ein zusätzlicher Bedarf von ca. 4.600 Wohneinheiten und somit ein Wohnungsneubedarf insgesamt bis zum Jahr 2030 von ca. 15.700 Wohneinheiten im Kreisgebiet.
- Aufgrund der Alterung der Bevölkerung, der stark steigenden Zahl kleinerer Ein- und Zweipersonenhaushalte und der gleichzeitig sinkenden Zahl großer Mehrpersonenhaushalte ergibt sich insbesondere eine entsprechende zusätzliche Nachfrage nach kleineren Wohnungen.
- Die Nachfrage nach neugebauten Einfamilienhäusern wird zunächst noch weiter zunehmen bzw. anhalten. Aufgrund der langfristigen Rückgänge der hierfür „klassischen“ Nachfragesegmente jüngere Haushalte (25 bis 45 Jahre) ggf. mit Kindern geht der Gutachter davon aus, dass jedoch langfristig die Nachfrage nach diesen Wohnformen in weiten Teilen des Kreisgebiets rückläufig sein wird.