18.04.2012

Eco-Fahrtraining beim Kreis Stormarn

Klimaschutz wird großgeschrieben beim Kreis Stormarn, auch in den eigenen Reihen. Deshalb gibt es vom Fachbereich Bau, Umwelt und Verkehr zur Zeit ein Eco-Fahrtraining für die Außendienstmitarbeiter/innen des Kreises. Wie viel sich für Klimaschutz und die Senkung des Spritverbrauchs auch auf der Straße erreichen lässt, zeigen die ersten Fahrergebnisse im Kreis Stormarn.

Hintergrund dieses Klimaschutzprojektes ist das Klimaschutz-Programm des Kreises, das die kurzfristige Umsetzung eines solchen Eco-Fahrtrainings für den Außendienst vorgibt - neben anderen Maßnahmen zum Thema Mobilität wie z.B. einem Vorrang bei Dienstreisen für den ÖPNV.

Der Kreis hat in den unterschiedlichsten Lebensbereichen Aufgaben, die der Außendienst auch weit ab von Bahn- und Busanbindungen wahrnimmt, z.B. beim Brandschutz, den sozialen Diensten, der Eingliederungshilfe, den ärztlichen Diensten und beim Natur-, Wasser- und Bodenschutz. Damit kommen insgesamt viele Kilometer zusammen im kleinteiligen Bereich des Kreises, so dass es sich besonders lohnt, auch hier möglichst sparsam und klimaschützend zu fahren.

„Vor über 10 Jahren waren wir in Schleswig-Holstein die Vorreiter mit einer solchen Schulung für den Außendienst. Heute wollen wir das mit der neuen Motoren- und Steuerungstechnik und mit vielen neuen Gesichtern im Außendienst auffrischen.“, so Landrat Klaus Plöger, „Ich bin damals auch mitgefahren und kann nur sagen: Eine gute Aktion, man spart wirklich im Alltag – Sprit und Klimagase.“

Eco-Fahrtraining beim Kreis Stormarn
Auf dem Foto v.l.: Fahrtrainer Michael Bethke, Burkhard Pramme, Dirk Siebel, Reinhard Ritter, Antonius Veltmann, Landrat Klaus Plöger, Andrea Gasché, Martina Hartl, Klimaschutzmanagerin Isa Reher

Wirklich gespannt sind die Seminarteilnehmer/innen auf das persönliche Fahrtraining im Fahrzeug des Kreises. Die ersten begeisterten Rückmeldungen zeigen, dass die Anregungen aus dem Theorieteil gut umzusetzen sind.

Die Einsparungen aus den ersten Tagen können sich sehen lassen: Zwischen 15 und 30% des üblichen Verbrauchs mit diesem Fahrzeug wurden eingespart, je nach persönlichem Fahrstil. Mancher wird alles wohl auch erst nach einer Eingewöhnungszeit umsetzen können. Aber die 1 bis 2 Liter Kraftstoff-Einsparung pro 100 km, sind schon ein Anreiz, sich umzugewöhnen.

Nach dem Fahrtraining 2000/2001 hatten die Trainingsteilnehmer auch langfristig gespart, zwar weniger als im direkten Training, aber im Durchschnitt immerhin rund einen Liter pro 100 km. Auch bei diesem Training 2012 geht der Klimaschutz beim Kreis von einem langfristigen Spareffekt aus, der vielleicht bei um die 10% liegen könnte.

„Vorrausschauendes Fahren, immer genügend hoher Reifendruck, keine unnötige Beladung, hohe Gänge fahren und öfter mal die Motorbremse nutzen oder im Leerlauf ausrollen lassen – das sind auch für den Privatmenschen gute Tipps, um beim Autofahren Sprit und Klimagase zu sparen.“, so Isa Reher, Klimaschutz-Managerin beim Kreis. „Aber es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, an den Klimaschutz zu denken beim Thema Mobilität.“

Die Fahrt zum Brötchen-Holen ist bestimmt oft viel schöner und gesünder mit dem Rad. Wieso nicht mal öfter Einkaufen mit dem Rad – mit nicht so großen Mengen, Spaß an der frischen Luft, Bekannten, die man trifft und nettem Plausch an der Ladentheke.

Kitas und Schulen können mit der Kindermeilenkampagne Klimaschutz in der Mobilität mit einer Aktionswoche testen - mit viel fachlicher Unterstützung und Stickeralben für die Kinder.

Pendler/innen finden Mitfahrer oder Mitfahrgelegenheiten im Pendlerportal: www.stormarn.pendlerportal.de.

Bahn und Bus bieten Monatskarten, die oft billiger sind, als nur die Spritkosten für´s Auto. Dabei fallen beim Auto wesentlich mehr Kosten an: Inspektionen, Reparaturen, evtl. Raten etc.. Mit der Allgemeinen Karte im Abonnement (Jahres-Abo) beim HVV fährt man außerdem am Wochenende im gesamten HVV-Gebiet kostenfrei, also z.B. bis Stade, Lüneburg oder Buchholz. Dazu kann man 1 Person und 3 Kinder (6-14 Jahre) dann kostenlos mitnehmen, z. B. bei einer Tour mit den Hafenfähren auf der Elbe: www.hvv.de

Arbeitgeber haben die Möglichkeit, Großkunden-Abonnements für Ihre Mitarbeiter zu vereinbaren, sowohl im HVV als auch im SH-Tarif. Damit fahren viele dann noch billiger als mit dem regulären Jahres-Abo und steigen um auf Bahn und Bus. Das bietet auch für Unternehmen Vorteile, denn dann sind meist weniger Parkplätze vorzuhalten.

Städte und Gemeinden können mit dem „Stadtradeln“ in einem Aktionszeitraum von 3 Wochen zusammen mit Vereinen, Schulen, Unternehmen und Politik und natürlich den radelnden Bürgerinnen und Bürgern werben für eine fahrradfreundliche und moderne Kommune und Region und „sanfte Mobilität“ vor Ort. Das Stadtmarketing in Bad Oldesloe hat das z.B. im letzten Jahr erfolgreich umgesetzt.

Klimaschutz und Mobilität, da kann man viel tun, aber da sollte auch noch viel passieren. Nicht nur wegen der hohen Spritpreise. Für Fragen zum Thema erreichen Sie Isa Reher, die Klimaschutz-Managerin beim Kreis unter 04531-160-637.