„Aus der Region – für die Region“ - Direktvermarkter aus dem Kreis Stormarn
Frische und gesunde Lebensmittel aus der Region direkt bis vor die Haustür.Die Möglichkeit, sich und seinem Körper etwas Gutes zu tun und gleichzeitig für den Klimaschutz einzustehen, kann zum echten Erlebnis werden. Eine Möglichkeit, um das selber einmal zu erfahren und kennenzulernen ist die „Lieferkiste“. Im Abonnement werden landwirtschaftliche Erzeugnisse direkt beim Hersteller zusammengestellt und geliefert.
Die Lieferangebote auf den Höfen entstanden durch die Nachfrage der Verbraucher, frisches Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger zu beziehen. Mittlerweile bieten viele Höfe in Stormarn eine Lieferkiste an.
auf dem Foto rechts: „Die Grüne Kiste“ vom Gut Wulfsdorf
Der Alltag lässt es oft nicht zu, regionale Produkte zu kaufen, Wochen-Märkte oder Hofläden zu besuchen und die Frische vom Feld in den Kochtopf zu geben.
Durch die „Lieferkiste“ ist das auch für Berufstätige ganz einfach geworden. Frischer kann nur direkt auf dem Feld gegessen werden. Morgens wird in den Betrieben je nach Angebot geerntet, gebacken, gewogen, zusammengestellt, verpackt und nach einem anstrengenden Tag z.B. im Büro findet der Verbraucher an dem vereinbarten Lieferpunkt den Frischeeinkauf. So ist es nicht erforderlich, zu Hause zu sein, um die Waren in Empfang zu nehmen. Bezahlt wird meist im Lastschriftverfahren. Die Kisten sind Pfandkisten, die immer wieder neu bestückt werden. Während eines Urlaubes kann die Kiste abbestellt werden.
Wie funktioniert die „Lieferkiste“?
- Betrieb aussuchen (im Internet, oder einfach mal vorbei fahren)
- Bestellformular ausfüllen (telefonisch/per Mail/per Brief)
- Frisch, gesund und regional essen
Fast überall gibt es auch „Probekisten“ zum Testen, ob es wirklich gefällt.
Es gibt die verschiedensten Auswahlmöglichkeiten für die eigene Lieferkiste.
Produkte können ausgeschlossen werden, Überraschungskisten können bestellt werden. Gerne nehmen einem die Betriebe auch die Angst vor Produkten deren Zubereitungen nicht bekannt sind. So finden Lieferkisten-Nutzer häufig leckere Rezeptideen, die es bei der Lieferung gratis zu den Produkten gibt. Kennen Sie Rote-Bete-Brownies, oder Hokaido-Spaghetti? Ein echtes Geschmackserlebnis!
Es gibt für das Liefergebiet Stormarn Angebote von Höfen, die mit Biosiegel oder konventionell wirtschaften und eine Lieferkiste anbieten. Hier sollte darauf geachtet werden, welche Ansprüche an die Waren gestellt werden. Steht im Mittelpunkt regional einzukaufen und die Transportwege so kurz wie möglich zu halten, oder ist dazu auch die Bioqualität ein Auswahlkriterium? Der Verbraucher entscheidet.
Lieferkisten-Angebote gibt es für alle Stormarner Gebiete, vom Norden, über die Mitte, bis in den Süden. Wo man sie finden kann:
- Viele Anbieter von Abokisten können auf der privat betriebenen Seite www.stormerland.de aufgerufen werden.
- Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein setzt auf eine Übersichtskarte im Internet „Land leben und genießen“, in der aktuell Direktvermarkter für den Stormarner Bereich ergänzt werden.
- Daneben bieten auch die Anbauverbände wie Demeter oder Bioland Verzeichnisse ihrer Mitgliedshöfe mit Lieferangeboten.
- Eine Karte mit Hofläden und Hofcafes findet man beim Tourismus Stormarn: www.tourismus-stormarn.de/hoflaeden.html.
2 Auszubildende beim Kreis Stormarn haben im Rahmen eines Enrichment-Projektes einen Blick hinter die Kulissen der Abokisten geworfen: Ann-Katrin Mamat und Marnie Nävecke haben 2 Stormarner Betriebe im Süden des Kreises besucht und berichten darüber. Hier darf jeder einmal erleben, wie eine Lieferkiste von der Kundenbestellung bis zur Auslieferung durch die Hände vieler fleißiger Mitarbeiter geht: Beim „Gut Wulksfelde“ in Tangstedt und „Die Grüne Kiste“ vom Gut Wulfsdorf in Ahrensburg genügt dafür eine telefonische Anmeldung.
Beide Betriebe haben schon in den 90er Jahren angefangen, Kunden mit Lieferkisten bis vor die Haustür zu versorgen. Heute gibt es hier im Hamburger Umland sehr viel mehr Kunden und eine gut geplante Logistik.
In Wulksfelde wird z.B. auch mitten in der Nacht frische Ware in den Kühlhäusern untergebracht. Produkte werden je nach erforderlicher Kühltemperatur aufbewahrt. Die Lieferkiste durchläuft die verschiedenen Packstationen, bis die persönliche Lieferkisten-Bestellung vollständig ist. Dies raffinierte System und fleißige Mitarbeiter machen möglich, dass nahezu alle Waren, die in der Nacht angeliefert werden, im Laufe des Tages schon bei den Lieferkisten-Kunden sind. Die Kunden dieser Lieferkiste erhalten dadurch frische Produkte in Bioland-Qualität.
Es gibt aber natürlich auch Lieferkisten mit ganz anderen Qualitäts- und Anbauvorgaben der Bauernhöfe. Das Gut Wulfsdorf wirtschaftet beispielsweise biologisch-dynamisch. Auch die Preise sind dementsprechend meist unterschiedlich. Die Entscheidung fällt der Verbraucher, weshalb es sich in jedem Fall lohnt, nach Qualitätssiegeln und Anbauvorgaben zu fragen und zu vergleichen.
Eine langjährige Kundin Stormarner Direktvermarkter berichtet in einem Interview, warum Sie auf die Abokiste nicht mehr verzichten möchte:
"Als berufstätige Mutter von 2 Kindern habe ich zu den Wochenmärkten mit dem frischen Gemüseangebot keine Zeit zum Einkaufen. Deshalb bin ich doppelt froh, dass ich mit der Lieferkiste vom Bauernhof eine Auswahl von Gemüse und Obst der Saison in ausgesuchter Qualität und direkt vom Feld oder Garten vor meine Haustür bekommen kann.
Wir haben jetzt einen Lieblingshof sogar mit eigener Backstube und Käserei, aber auch unsere frühere reine Gemüsekiste war schon eine schöne Sache. Meine Kinder lieben es, zu den Hoffesten Ställe und Tiere kennenzulernen und manchmal sogar bei der Möhrenernte zu helfen. Da wissen sie gleich, wo das Essen herkommt."
Bewusst, gesund, schmackhaft und regional essen ohne selber einkaufen zu müssen, das wird Verbrauchern durch das immer weiter wachsende Angebot an landwirtschaftlichen Direktvermarktern ermöglicht. So wird der ländliche Raum gestärkt, weite Transportwege gemindert und das Klima geschont.
auf dem Foto rechts: Lieferkiste „Gut Wulksfelde“
Hintergrund: Der Kreis Stormarn fördert seine Auszubildenden auch mit einem Enrichment-Programm für besondere Projekte und Fähigkeiten, die über die „normale“ Verwaltungsausbildung hinausgehen – hier einer Direktvermarkter-Kampagne zur Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe.