04.07.2011

Klimaschutz Stormarner Schulen prämiert

Die Grundschule West aus Bad Oldesloe und die Ganzheitliche Vorschule aus Ahrensburg sind Gewinner im kreisweiten Wettbewerb für vorbildliche Klimaschutzprojekte. Fachbereich Umwelt des Kreises Stormarn und Sparkassen-Stiftung Stormarn hatten 6.000 Euro an Preisgeldern für Kitas und Grundschulen ausgeschrieben. Große Begeisterung herrschte bei der Jury darüber, was Kinder aus Grundschule und Kita schon alles auf die Beine stellen können und wie kreativ das Thema in den Einrichtungen angegangen wird.

„An dem, was die Kinder hier geleistet haben und wie aufmerksam sie für einen achtsamen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen geworden sind, könnte sich mancher Erwachsene ein Beispiel nehmen“ ist sich Kreispräsidentin Christa Zeuke sicher. Hans-Gerd Eissing, Fachbereichleiter Umwelt des Kreises erläuterte, dass genau das das Ziel des gemeinsamen Wettbewerbs sei: „Der Wettbewerb belohnt das Engagement in Kita und Grundschule und hat begeisternde, praktische Beispiele geliefert. Diese guten Beispiele wirken auch in den Elternhäusern und der Umgebung weiter und werden über unseren Wettbewerb bestimmt auch viele Nachahmer finden.“

Die Kreispräsidentin gratulierte der Grundschule West aus Bad Oldesloe zum ersten Platz, der mit einem Preisgeld von 1.500 Euro verbunden ist. Den Scheck überreichten Kreispräsidentin Christa Zeuke und Jörg Schumacher, der Geschäftsführer der Sparkassen-Stiftung Stormarn.

Auszeichnung der Grundschule West
Auszeichnung der Grundschule West (v.l.): Kreispräsidentin Christa Zeuke, Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Sparkassen-Stiftung Stormarn, Kinder der Klasse Flex C mit Marthe Wurch, der Klassenlehrerin, Hans-Gerd Eissing, Fachbereichleiter Umwelt des Kreises

„Sie, liebe Frau Wurch und Ihre Schülerinnen und Schüler zeigen eindrucksvoll, dass Kinder sich nicht zufrieden geben mit Betroffenheit nach dem furchtbaren Reaktorunglück in Fukushima.“ So die Kreispräsidentin. „Kinder wollen etwas tun und Ihr habt Euch viel ausgedacht und getan und noch mehr geplant. Ich bin beeindruckt, dass Ihr Kinder Euch selbst die 350-Kampagne ausgesucht habt, um etwas für den Klimaschutz und die Welt zu tun. Das Klimagas CO2 auf, 350 ppm (Teilchen pro Million) zu begrenzen, was laut vieler Wissenschaftler, Klimaexperten und fortschrittlicher Regierungen die noch sichere Obergrenze ist - ist ein wirklich anspruchsvolles Vorhaben.“
Immerhin steht dahinter die Erkenntnis, dass wir; wenn wir nicht schnell auf einen Wert unter 350 ppm zurückkehren, riskieren, Zustände zu erreichen, in denen die Folgen unumkehrbar sind, wie z.B. das Schmelzen der Grönlandeisdecke und größere Methanausstöße durch ein verstärktes Schmelzen des Permafrosts.

Was hier umgesetzt wurde im Klimaschutz vor Ort, mit den „Klimadetektiven“ in der Schule und der Werbung für Klimaschutz nach außen ist absolut vorbildlich. Die Klimadetektive haben herausgefunden, wo Energie verschwendet wird und konkrete Maßnahmen dagegen entwickelt: Abschalten statt standby bei elektrischen Geräten, Türstopper entfernen, Altpapiersammlung, Licht aus in unbenutzten Räumen, Heizung aus wenn Fenster aufgemacht werden etc..

Die Werbung für Klimaschutz über einen Muffinverkauf für den Klimaschutz und Spendenwerbung für eine Baumpflanzaktion auf der Streuobstwiese, und Investition in Energiesparlampen ist eine gelungene Initiative vor Ort. Energiesparlampen dann kostenlos in der Nachbarschaft anzubieten verbreitet Klimaschutz sicherlich. Geplant sind noch ein Projekttag "zu Fuß zur Schule" im September 2011 und den Schulgarten zu reaktivieren und eine Sträucherpflanzung im Herbst.

Der erste Preis wird verliehen für eine sehr gute Breitenwirkung, eine sehr schöne Werbung für Klimaschutz, die vielen Klimaschutz-Bausteine, die umgesetzt wurden und dafür, dass hier auch langfristig gedacht und geplant wurde.

Der 2. Platz verbunden mit 1.000 Euro Siegprämie ging an die Ganzheitliche Vorschule in Ahrensburg. Besonders faszinierend war hier, wie man von der Frage, wie und warum sich warme Luft bewegt, nicht nur zur Entstehung von Wind und Wetter kommen kann - sondern auch Energie und wo sie herkommt und Lebensmittelherstellung erlebbar machen kann.

Auszeichnung der Ganzheitlichen Vorschule Ahrensburg
Auszeichnung der Ganzheitlichen Vorschule Ahrensburg (v.l.): Kreispräsidentin Christa Zeuke, Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Sparkassen-Stiftung Stormarn, Alexandra und Lars Warnke, Leiter der Ganzheitlichen Vorschule, Hans-Gerd Eissing, Fachbereichleiter Umwelt des Kreises

„Sie geben ein wunderbares Beispiel ab, wie Kinder unsere großen Fragen der Menschheit, nämlich Ernährung und Energieversorgung in einer Vielzahl von Experimenten selbst erkun¬den können.“ würdigte Kreispräsidentin Christa Zeuke das Projekt.

So bemerken die Kinder, dass es sich lohnt, genau hinzuschauen. Jede noch so kleine oder unscheinbar wirkende Beobachtung kann die Tür zu großen Entdeckungen sein. Mit den vielen Experimenten entwickeln die Kinder ein Gefühl dafür, dass alle Dinge miteinander in Zusam¬menhang stehen und verbunden sind. Sie erkennen, dass ihr Handeln großen Einfluss nehmen kann – und handeln danach verantwortlicher. Damit haben Sie erreicht, was wir mit diesem Wettbewerb zeigen wollten und zwar langfristig.

Die Auszeichnung ist für einen ungewöhnlich experimentreichen und ganzheitlichen Ansatz, aber auch für die gute Breitenwirkung und Vernetzung. Die Elternhäuser wurden in Experimente eingebunden und dort mit Erfolg weiterführende Informationen angeboten. Besonders schön ist die Initiative, den Kindern eigene Gärtchen ans Herz zu legen und alte Kartoffelsorten zu vermehren.

„Insgesamt war dieser Wettbewerb ein voller Erfolg mit sehr eindrucksvollen praktischen Beispielen. “ so der Fachbereichsleiter Umwelt der Kreisverwaltung Hans-Gerd Eissing, „Die vorgestellten Projekte haben gezeigt, dass Kinder einen achtsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen gern und schon sehr früh lernen können. Das alte Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt – lernt Hans nimmermehr“ lehrt uns, dass alles, was im Leben später Bedeutung haben und im Alltag gelebt werden soll, möglichst früh angelegt werden muss. Dieser Wettbewerb zeigt besonders den Erwachsenen, dass Hänschen viel mehr lernen und umsetzen kann, als man denkt. Wir müssen es unseren Kindern nur zutrauen. Diese wirklich vorbildlichen Beispiele kann fast jede Kita und Schule 1:1 übernehmen und umsetzen.

Deshalb der Appell an Eltern, Kinder und Kitas: Nehmt Euch ein gutes Beispiel an diesen Gewinnern und fangt selbst an. Denn: Kinder sind unser aller Zukunft und sollen diese später möglichst nachhaltig gestalten können.“

Wer Fragen hat zum Wettbewerb oder zu den Klimaschutz-Projekten in Kitas und Grundschulen, kann sich unter Telefonnummer 04531-160-637 an Isa Reher, die Klimaschutzbeauftragte des Kreises Stormarn wenden.