15.11.2017

Vermehrt Krätzemilben aufgetreten

Das Gesundheitsamt des Kreises Stormarn informiert darüber, dass im Kreisgebiet seit einigen Monaten gehäuft Krätzeausbrüche auftreten. Besonders betroffen sind Einrichtungen, in denen sich eine große Anzahl von Menschen aufhält, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen und Pflegeheime.

Die Ermittlungen des Gesundheitsamtes vor Ort haben ergeben, dass eine Ausbreitung der Krätze nicht generell auf einen Mangel an Hygiene zurück zu führen ist.

Die Betroffenen leiden vor Allem an einem starken, unstillbaren Juckreiz. Ursache ist ein Befall durch die Krätzemilbe, ein Spinnentier, das sich in die oberste Hautschicht eingräbt und so die äußerste Hautschicht befällt bzw. besiedelt. Die Milbe ist auf den Menschen angewiesen und kann ohne ihn nicht überleben. Der Juckreiz entsteht durch eine allergische Reaktion auf Bestandteile der Milbe.

Eine Übertragung von Krätzemilben erfolgt in den meisten Fällen durch einen engen Hautkontakt von mindestens 5-10 Minuten. Ein flüchtiges Händeschütteln ist dabei nicht ausreichend. Bis zu den ersten Zeichen einer Ansteckung können allerdings 2 – 5 Wochen vergehen. Zwischenzeitlich kann sich die Skabies aber schon weiter verbreiten.

Die Behandlung erfolgt mit einer geeigneten Hautcreme. Eine Alternative ist die Behandlung mit Tabletten. Nach Angaben des Herstellers und des Bundesamtes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) besteht derzeit allerdings aufgrund einer genehmigunspflichtigen Umstellung des Herstellungsverfahrens ein Lieferengpass für dieses Medikament.

Bei Bestätigung des Milbenbefalls durch eine fachkundige Ärztin oder Arzt müssen ergänzend Umgebungsmaßnahmen zur Beseitigung der Milben in der Wäsche und den sonstigen Gegenständen durchgeführt werden, mit denen eine betroffene Person in Kontakt gekommen ist. Weitergehende Informationen können z. B. auf der Internetseite www.infektionsschutz.de abgerufen werden.

Personen, die im gleichen Haushalt leben oder die häufig einen engen körperlichen Kontakt zur betroffenen Person haben, sollten sich unbedingt vorbeugend  behandeln lassen, um eine Weiterverbreitung der Milbe zu verhindern.

In den betroffenen Einrichtungen kann es vorübergehend notwendig sein, den Besuch durch geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu regeln. Diese sollen auf jeden Fall beachtet und eingehalten werden, denn hierdurch wird ein zusätzlicher Schutz für die Bewohner, aber auch für die Besucher und Mitarbeiter in den Einrichtungen angestrebt.

Bei Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Infektionsschutz des Gesundheitsamtes in Bad Oldesloe gerne zur Verfügung.