Gibt es eine Stormarner Identität in der Metropolregion?
![Einladung zur Tagung Metropolregion](/images/cm/pressemeldungen/EinladungTagungMetropolregi.jpg)
Die Metropolregion Hamburg mit insgesamt rd. 4 Mio. Einwohnern, verteilt auf die Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen sowie den Stadtstaat Hamburg, hat sich in den letzten Jahrzehnten als Wachstumsmotor im norddeutschen Raum entwickelt.
Zur Tagung „Metropolregion, Stadtregion und urbane Peripherie“am 22.11.2008 in Bad Oldesloe, die vom Kreisarchiv Stormarn und dem Hamburger Arbeitkreis für Regionalgeschichte veranstaltet wurde, kamen über 50 Personen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, um die spannende Frage nach der Zukunft der Kernstadt Hamburg sowie des Umlandes zu diskutieren.
![Dr. Johannes Spallek](/aktuelles/fotoarchiv/pics/718/m_718.jpg)
![Landrat Klaus Plöger](/aktuelles/fotoarchiv/pics/717/m_717.jpg)
Er wünscht sich eine noch offenere Zusammenarbeit ohne bürokratische Hindernisse und plädiert für „Gespräche auf gleicher Augenhöhe“.
![Senator Axel Gedaschko](/aktuelles/fotoarchiv/pics/719/m_719.jpg)
Auch er wünscht sich eine feste Entwicklungspartnerschaft, die regionales Konkurrenzdenken überwindet und sieht die Stärkung der Marke Hamburg als entscheidende Triebkraft für die Entwicklung der Metropolregion insgesamt.
In der anschließenden Diskussion wurde v.a. das Thema Verkehr intensiv diskutiert. Dabei wurde der Ausbau eines östlichen Autobahnrings um Hamburg ebenso gefordert wie der Ausbau des S-Bahnsystems, um Pendlern den Umstieg vom Auto auf die Schiene zu erleichtern. Senator Gedaschko sagte Hamburgs Befürwortung beider Punkte grundsätzlich zu unter der Bedingung, dass sich das Land Schleswig-Holstein an den Kosten beteiligt.
![Prof. Dr. Axel Priebs](/aktuelles/fotoarchiv/pics/720/m_720.jpg)
Die in der anschließenden Diskussion gestellte Frage, ob das Modell der Region Hannover auf die Metropolregion übertragbar ist, wurde aufgrund der Größe und der Tatsache, dass drei Bundesländer beteiligt sind, in Frage gestellt.
![Dr. Meik Woyke](/aktuelles/fotoarchiv/pics/721/m_721.jpg)
Mit Beginn des Wirtschaftswunders wollten viele Familien ein eigenes „Haus im Grünen“. Die Frauen, deren Männer tagsüber nach Hamburg zur Arbeit fuhren, waren häufig gegenüber den Einheimischen sozial isoliert. Dies änderte sich erst allmählich in den 1970er Jahren, als auch immer mehr Frauen berufstätig wurden.
![Prof. Dr. Norbert Fischer](/aktuelles/fotoarchiv/pics/722/m_722.jpg)
Der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung durch Ausweisung zahlreicher neuer Gewerbegebiete standen Probleme wie Müllentsorgung, Autobahnbau durch ländliche Gebiete sowie die Zersiedelung der Landschaft als Schattenseiten entgegen.
![Prof. Dr. Franklin Kopitzsch](/aktuelles/fotoarchiv/pics/723/m_723.jpg)
Nach der Feststellung, dass die Entwicklungen insgesamt noch zu „hamburglastig“ sind, wurde eine verstärkte Zusammenarbeit auf allen unterschiedlichen Ebenen befürwortet. Dabei sollten sich die Kreise im Umland ihrer Stärken und Vorteile bewusster werden und mehr Entscheidungsbefugnisse als bislang bekommen.
Die Frage nach einer regionalen Identität war noch komplexer. In einer Studie Anfang der 1990er Jahre sahen sich nur etwa 2% der Bürger im Kreis als Stormarner. Trotzdem wurde und wird der Kreis in seiner Wahrnehmung häufig als landschaftlich schön und kulturell abwechslungsreich beschrieben.
Als deutlicher Standortvorteil wurde die hohe Wirtschaftskraft in Verbindung mit einem vielfältigem Angebot an Kultur und Natur gesehen und eine bessere Vernetzung der Einrichtungen und Förderer vorgeschlagen. Teilnehmer von außerhalb bezeichneten den Kreis Stormarn hinsichtlich der seiner Kultur- und Geschichtsarbeit gegenüber anderen Regionen als weit voraus.
Die Vorträge der Referenten und ein Protokoll dieser Tagung finden Sie in unseren Dokumenten.