Archiv-Vorträge: "Gegen das System!" Der Aufstieg der NSDAP bei Wahlen 1924-1933
Vortragsreihe „Leben unter dem Hakenkreuz.Stormarn und Schleswig-Holstein im Nationalsozialismus“
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Ab 19.30 Uhr wird der Referent im Kreisarchiv über den Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei von Mitte der 1920er Jahre bis 1933 sprechen.
Als die NSDAP Schleswig-Holstein sich am 1. März 1925 in Neumünster neu gründete, konnte keiner der Beteiligten wissen, dass die Partei acht Jahre später die absolute Mehrheit in Schleswig-Holstein erreichen würde.
auf dem Foto rechts: Abstimmung über den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938, handschriftliche Notiz oben rechts: 99,25% Ja-Stimmen, 0,75% [Nein-Stimmen], 99,9 % Wahlbeteiligung, 20.40 Uhr [Feststellung des offiziellen Wahlergebnisses], (Quelle: Kreisarchiv Stormarn B 130 Amt für Kommunalaufsicht und Wahlen)
Die Gründe, warum sich der Aufstieg von einer völkisch-antisemitischen Splitterpartei zur „Volkspartei des Protests“ in Schleswig-Holstein schneller und erfolgreicher als in anderen Regionen des Deutschen Reichs vollzog, sind vielfältig. Die historische Wahlforschung kann dazu einige Argumente beitragen.
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auf dem Foto links: Übersicht über die Wahlergebnisse der NSDAP von 1930 bis 1933 für Ahrensburg bis Groß Wesenberg (Quelle: Kreisarchiv Stormarn B 130 Amt für Kommunalaufsicht und Wahlen)
In Stormarn gründete sich vermutlich bereits 1925 eine NSDAP-Ortsgruppe in Ahrensburg. Zwischen September 1927 und August 1928 folgten dann Trittau, Alt-Rahlstedt, Bad Oldesloe, Bargteheide, Bergstedt sowie Reinfeld. Bis Anfang 1932 wurden daraus 60 Ortsgruppen.
1929 zog die NSDAP zum ersten Mal mit zwei Mandaten in den Kreistag ein. Bis 1931 blieb der Stimmenanteil bei ca. 8%, wobei in kleinen Gemeinden der Anteil bei 60-70% lag, in SPD und KPD-Hochburgen unter 2%. Bei der Landtagswahl im April 1932 wurde sie erstmal stärkste Partei im Kreis mit 42,9%.
![Frank Omland (AKENS)](/aktuelles/fotoarchiv/pics/914/m_914.jpg)
Frank Omland (Foto rechts) ist Vorstandsmitglied des Arbeitskreises zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein (AKENS e.V., www.akens.org).
Seine Forschungsschwerpunkte sind Wahlen und Abstimmungen in Schleswig-Holstein in der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus. 2006 erschien von ihm der Band „Du wählst mi nich Hitler! Reichtagswahlen und Volksabstimmungen in Schleswig-Holstein 1933-1938“ (ISBN 3-8334-4894-6).