Klimaanpassungskonzept
Der Kreis Stormarn hat zusammen mit GreenAdapt Gesellschaft für Klimaanpassung mbH ein Klimaanpassungskonzept für die eigenen Zuständigkeiten erstellt. Das bedeutet, die Kreisverwaltung und die relevanten Akteurinnen und Akteure haben die Aufgaben der Daseinsvorsorge der Kreisverwaltung begutachtet und darauf ausgerichtet das Konzept entwickelt.
Neben dem Klimaschutz ist die Anpassung an die Folgen des Klimawandels die zweite wichtige „Säule“ der Klimapolitik. Ziel der Klimaanpassung ist es, Klimafolgen zu verringern, Schäden zu vermindern bzw. zu vermeiden und somit die Resilienz (Krisenfestigkeit, Widerstandsfähigkeit) gegenüber Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Wichtige Themenfelder der Klimaanpassung sind zum Beispiel die Starkregenvorsorge oder der Hitzeschutz.
Durch das entwickelte Klimaanpassungskonzept wurden wichtige neue Erkenntnisse der Klimawandelfolgen und der Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen gewonnen. In 15 verschiedenen Handlungsfeldern (u.a. biologische Vielfalt und Moore, Wasserwirtschaft, menschliche Gesundheit und Bauwesen) wurde die Vulnerabilität (Verwundbarkeit/Verletzlichkeit) durch den Klimawandel ermittelt.
U.a. wurde die Vulnerabilität für die Handlungsfelder menschliche Gesundheit und Wald und Forstwirtschaft sowie Boden als hoch eingestuft. Die Analysen des Konzepts zeigen, dass in allen Handlungsfeldern eine Notwendigkeit für Anpassungsmaßnahmen besteht und uns der Klimawandel in Zukunft vor weitere Herausforderungen stellen wird. Herausforderungen sind intensivere und häufigere extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Starkregen und Trockenheit, die wir schon längst im Kreis spüren.
Neben der Bewertung der Vulnerabilität haben vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Fachakteurinnen und Fachakteure und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden einen maßgeblichen Teil zu der Entwicklung der Maßnahmen beigetragen. Es wurden insgesamt 33 Maßnahmen entwickelt und davon 12 Maßnahmen als prioritär eingestuft, die innerhalb der nächsten drei Jahre im Rahmen des Anschlussvorhabens umgesetzt werden sollen.
Alle Maßnahmen sind so entwickelt worden, dass diese innerhalb von 10 Jahren umgesetzt werden können. Da es sich um ein Konzept im Zuständigkeitsbereich des Kreises handelt, haben die Maßnahmen vor allem eine unterstützende, beratende und konzeptionelle Funktion. Einer der Maßnahme bezieht sich auf den Hitzeschutz. Es geht darum, die Bevölkerung für die Auswirkungen durch Hitzetage (>30°C) zu sensibilisieren und die Eigenvorsorge zu stärken. Der Kreis wird dafür u.a. wichtige Informationen veröffentlichen.
Eine andere Maßnahme bezieht sich auf die Starkregenvorsorge. Die Kreisverwaltung möchte in Zukunft verstärkt die Städte und Gemeinden bei der Umsetzung des Schwammstadt-Prinzips beraten. Die Kreisverwaltung hat sich auch das Ziel gesetzt die kreiseigenen Liegenschaften und deren Außenflächen klimaangepasst umzubauen.
Es ist geplant in regelmäßigen Abständen einen umfangreichen Monitoringbericht über die Klimaänderungen im Kreis sowie über den Umsetzungsstand und den Erfolg der Maßnahmenumsetzung zu erstellen. Der Bericht dient dazu einen Überblick über den Umsetzungsstand der Maßnahmen zu erhalten sowie zu identifizieren warum bestimmte Maßnahmen nicht umgesetzt werden konnten. Des Weiteren können durch die Erfolgsindikatoren, die für jede Maßnahme bestimmt wurden die Erfolge der Maßnahmen gemessen werden.
Die Konzepterstellung wurde im Rahmen des Förderprogramms des Bundes „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ gefördert. Das Büro GreenAdapt und das Klimaanpassungsmanagement erarbeiteten mit Hilfe der relevanten Akteurinnen und Akteure das integrierte Klimaanpassungskonzept für den Kreis Stormarn. Während der Konzepterstellung wurde eine umfangreiche Beteiligung durchgeführt.
Mit dem Beschluss des Klimaanpassungskonzepts im Juni 2024 nimmt der Kreis Stormarn erneut eine wichtige Vorbildfunktion ein und verdeutlicht, dass die Klimaanpassung ein wichtiges Thema ist und die Kreisverwaltung das Konzept in den nächsten Jahren umsetzen wird.
- Klimaanpassungskonzept Stormarn (datenreduzierte Version)
- Download der Vollversion (71 MB): oc.itv-stormarn.de/owncloud/index.php/s/BUJFxHULb3ZW8Oz
Förderung:
Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.bmuv.de/themen/klimaschutz-anpassung/klimaanpassung
Die Projektträgerin der Förderung ist die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG)
Förderkennzeichen: 67DAA00101