29.06.2011

Klimaschutz im Kindergarten – 4 Erfolgsmodelle Stormarner Kindergärten prämiert

Die Gewinner-Kitas im kreisweiten Wettbewerb für vorbildliche Klimaschutzprojekte kommen aus Bad Oldesloe, Bargteheide, Bünningstedt und Ahrensburg. Fachbereich Umwelt des Kreises Stormarn und Sparkassen-Stiftung Stormarn hatten 6.000 Euro an Preisgeldern für Kitas und Grundschulen ausgeschrieben. Große Begeisterung herrschte bei der Jury darüber, was Kindergartenkinder schon alles auf die Beine stellen können und wie kreativ das Thema in den Einrichtungen angegangen wird.

„An dem, was die Kinder hier geleistet haben und wie aufmerksam sie für einen achtsamen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen geworden sind, könnte sich mancher Erwachsene ein Beispiel nehmen“ ist sich Kreispräsidentin Christa Zeuke sicher. Hans-Gerd Eissing, Fachbereichleiter Umwelt des Kreises erläuterte, dass genau das das Ziel des gemeinsamen Wettbewerbs sei: „Der Wettbewerb belohnt das Engagement in Kita und Grundschule und hat begeisternde, praktische Beispiele geliefert. Diese guten Beispiele wirken auch in den Elternhäusern und der Umgebung weiter und werden über unseren Wettbewerb bestimmt auch viele Nachahmer finden.“

Die Kreispräsidentin gratulierte der Kita Wichtelhausen aus Bad Oldesloe zum ersten Platz, der mit einem Preisgeld von 1.500 Euro verbunden ist. Den Scheck überreichten Kreispräsidentin Christa Zeuke und Oliver Ruddigkeit, Stiftungsratsmitglied der Sparkassenstiftung Stormarn.

1.Preis Kita Wichtelhausen
1.Preis Kita Wichtelhausen, Bad Oldesloe (v.l.): Kerstin Kölln, Leiterin der DRK-Kita Wichtelhausen, Julia Hinsch Projektverantwortliche in der Kita, Kreispräsidentin Christa Zeuke, Oliver Ruddigkeit von der Sparkassenstiftung Stormarn, Hans-Gerd Eissing, Fachbereichleiter Umwelt des Kreises Stormarn

„Ihr habt nicht nur besonders viele Klimaschutzbausteine umgesetzt“ so Christa Zeuke, „z.B. mit der „Klimakiste“ die auch gern anderen Einrichtungen vorgestellt wird, den „kleinen Klimaschützern unterwegs“ oder den Experimenten zum Projekt „Wasser ist die Quelle des Lebens“. Bemerkenswert ist auch, dass dieses Thema sehr langfristig in der Kita verankert ist und hier nicht nur alle Kinder der Einrichtung und Eltern einbezogen wurden, sondern auch die benachbarte Schule am Masurenweg, z.B. mit den gemeinsamen Schulstunden zum Experimentieren. Zusammen mit der Vernetzung mit dem Naturerlebnis Grabau, einem Bauernhof, der Bibliothek und der Abfallwirtschaftsgesellschaft ist das insgesamt die beeindruckendste Breitenwirkung und Vernetzung unter allen Kitaprojekten.“

Der 2. Platz verbunden mit 1.000 Euro Siegprämie ging an die Kita Fischteiche in Bargteheide. Besonders faszinierend war hier, wie man den Bogen vom Thema Piraten über das spartanische Leben an Bord zu Klimaschutz und Energiesparen spannen kann. Besondere Breitenwirkung hat außerdem der Tag der offenen Tür zum Thema Klimaschutz gebracht, mit der Bitte nicht mit dem Auto zu kommen und einer Ralley mit Energiespar- und Klimaschutzthemen, z.B. einem gebastelten Windpark und einem Energiefahrrad, einer Pflanzaktion und der Werbung für regionale Lebensmittel. Vorbildcharakter hat auch das „rollende Bücher¬regal“ mit gebrauchten Kinderbüchern. Gewürdigt wurden mit dem 2. Platz die sehr breite Thematisierung von Klimaschutz und eine gute Vernetzung und Multiplikatorfunktion mit Kindern, Einrichtung, Eltern und Umgebung.

2.Preis Kita Fischteiche
2.Preis Kita Fischteiche (v.l.): Kreispräsidentin Christa Zeuke, Susann Purps, Leiterin der Kita Fischteiche, Oliver Ruddigkeit von der Sparkassenstiftung Stormarn

Jeweils 500 Euro gingen an die beiden Kitas, die gemeinsam auf den dritten Platz kamen: Das Projekt „Stromwächter“ der KitaBü aus Bünningstedt (Gemeinde Ammersbek) und das Projekt „Kita ökoplus“ der Kita „Kleine Nordlichter“ aus Ahrensburg.

3.Preis KitaBü
3.Preis KitaBü (Mitte, v.l.): Kreispräsidentin Christa Zeuke, Jan Petersen, Leiter der KitaBü, Oliver Ruddigkeit von der Sparkassenstiftung Stormarn

Die wirklich besondere Leistung der „Stromwächter“ an der KitaBü ist, dass sie das recht schwierige Thema Strom „sichtbar“ gemacht haben. Strom sieht man nicht und sollte niemand anfassen, „begreifen“. Deshalb hat dieses Projekt mit seinen Experimenten absoluten Vorbildcharakter und sollte möglichst viele Nachahmer finden. Wer als Kindergartenkind Strom¬verbrauch in wichtig und unwichtig unterteilen kann und dann auch noch Eltern- und Großeltern zum Stromsparen bei „unwichtigem“ Strom bringt, hat auf jeden Fall einen Preis verdient. Die Rückmeldungen der Eltern zu stand-by-Modus, Beleuchtung, Dauerbetrieb von Radios und anderen Alltagsgewohnheiten zeigen, wie wirksam so etwas ist.

Die Kita „Kleine Nordlichter“ aus Ahrensburg arbeitet an diesem Thema wohl schon am längsten – Kita ökoplus ist ein wirksames Instrument in der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ womit 10 Themenfelder in der Einrichtung optimiert werden. Im Juni wurde die Kita ausgezeichnet in den Themenfeldern: Energie und Wasser, Reinigung, Büro, soziales Engagement.

3.Preis Kita Kleine Nordlichter
3.Preis Kita Kleine Nordlichter (Mitte, v.l.): Kreispräsidentin Christa Zeuke, Oliver Ruddigkeit von der Sparkassenstiftung Stormarn, Marlies Kuhnert, Leiterin der Kita und ihre Stellvertreterin Ines Schröter

Wie wirkt sich Kita ökoplus das auf den Kita-Alltag aus ? Energieeinsparungen durch Ver¬haltensänderungen, z.B. Licht aus beim Verlassen der Räume und Türen zu, Kinder können ein Energie-Fahrrad und Bohrmaschine mit Fußbetrieb nutzen, Brotdosen und Trinkflaschen anstelle von Wegwerfverpackungen, Weiterverwendung einseitig bedruckter Papiere im Büro, Hinwirken auf maßvollen oder weniger Fleischverzehr, Durchflussbegrenzer für weniger Wasserverbrauch und Projekte zum Thema Wasserverschwendung, öfter fegen und wischen anstelle von Staubsaugen und mehr Zeit für die Kinder in der Natur.

Die Auszeichnung für die Kita „Kleine Nordlichter“ würdigt das insgesamt am stärksten langfristig ausgerichtete Klimaschutz Projekt.

„Insgesamt zeigt dieser Wettbewerb“ so der Fachbereichsleiter Umwelt der Kreisverwaltung Hans-Gerd Eissing, „dass Kinder einen achtsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen gern und schon sehr früh lernen können. Das alte Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt – lernt Hans nimmermehr“ zeigt schon, dass alles, was im Leben später Bedeutung haben und im Alltag gelebt werden soll, möglichst früh angelegt werden muss. Dieser Wettbewerb zeigt besonders den Erwachsenen, dass Hänschen viel mehr lernen und umsetzen kann, als man denkt. Wir müssen es unseren Kindern nur zutrauen. Diese wirklich vorbildlichen Beispiele kann fast jede Kita 1:1 übernehmen und umsetzen.

Deshalb der Appell an Eltern, Kinder und Kitas: Nehmt Euch ein gutes Beispiel an diesen Gewinnern und fangt selbst an. Denn: Kinder sind unser aller Zukunft und sollen diese später möglichst nachhaltig gestalten können.“