Netzwerk für Alleinerziehende stellt Arbeitsergebnisse vor
Netzwerk für Alleinerziehende stellt Arbeitsergebnisse vor und fordert mehr Dynamik bei dem Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“WiNetA – das wirksame Netzwerk für Alleinerziehende in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg stellte kurz vor dem Ende der Projektlaufzeit die Ergebnisse seiner zweijährigen Netzwerkarbeit vor. Eingeladen waren hierzu die Netzwerkpartner, zu denen verschiedene Institutionen, Behörden und Verbände aus beiden Kreisen gehören. Das Projekt WiNetA wurde von der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit der Fraueninitiative e. V. Lauenburg, der Bundesagentur für Arbeit Bad Oldesloe und den Jobcentern Stormarn und
Herzogtum Lauenburg realisiert.
Im Mittelpunkt von WiNetA standen der Auf- und Ausbau sowie die bessere Verknüpfung von Beratungsangeboten für die ca. 11.500 Alleinerziehenden in der Projektregion. Hierzu wurde die Internetplattform www.wineta-net.de entwickelt, die zu Beginn des Jahres online ging. Mütter und Väter können sich hier über verschiedenste Themen, von Finanzen über Kinderbetreuung bis hin zu Weiterbildung, informieren und werden auf entsprechende Beratungsangebote in der Region aufmerksam gemacht. Ein weiterer Schwerpunkt der Netzwerkarbeit bestand darin, die Möglichkeit der Teilzeitausbildung stärker in den Fokus zu rücken. Diese Form der Ausbildung ist vor allem für Alleinerziehende sowie in Pflege eingebundene Menschen interessant. In Kooperation mit der Agentur für Arbeit und den Jobcentern wurde hierzu u.a. eine Reihe von fünf Veranstaltungen geplant, die in 2013 durchgeführt werden.
Unter dem Motto „Fachkräftemangel –Wo liegen die Chancen für die Zukunft?“ gestaltete das Netzwerk in Kooperation mit dem Weiterbildungsverbund Stormarn / Herzogtum Lauenburg und der Bundesagentur für Arbeit Bad Oldesloe im Kreis Herzogtum Lauenburg eine Veranstaltung zur Arbeitgebersensibilisierung in der Pflegebranche: Zu den Themenfeldern Arbeitszeitflexibilisierung, flexible Kinderbetreuung und Gesundheitsmanagement wurden innovative Lösungsansätze vorgestellt. Im Kreis Stormarn übernahm der Netzwerkpartner „Beruf und Familie Stormarn GmbH“ die Aufgabe der Arbeitgebersensibilisierung.
Die Kooperationspartner Bundesagentur für Arbeit Bad Oldesloe sowie die Jobcenter Stormarn und Herzogtum Lauenburg haben vereinbarungsgemäß einen Fokus auf die Unterstützung der Alleinerziehenden - beispielsweise durch berufliche Weiterbildung, spezielle Beratungs- und Informationsangebote - gelegt, können jedoch nur geringe Veränderungen bei der Integration der Alleinerziehenden in den Arbeitsmarkt feststellen. Aus Sicht der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Jobcenter Stormarn und Herzogtum Lauenburg, Irene Schumann und Silke Meyer-Hamann, greifen die Maßnahmen zur Integration der Alleinerziehenden erst dann, wenn parallel die Angebote der Kinderbetreuung deutlich verbessert und familienfreundliche Arbeitsbedingungen wie z. B. flexible Arbeitszeiten und Telearbeit zur Regel werden.
„Es bleibt daher festzuhalten, dass das Ziel, dass Alleinerziehende jederzeit einem Beruf nachgehen können und das Einkommen sowie die Kinderbetreuung gesichert sind, nur ein Stück näher gerückt ist“, so Projektleiterin Alexandra Schaumann-Visarius. Birte Kruse-Gobrecht, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Stormarn, wies darauf hin, dass die Herausforderungen des demografischen Wandels ein Umdenken hinsichtlich der kommunalen Kinderbetreuungsangebote und der Personalpolitik in Unternehmen erfordern.
auf dem Foto: Sie waren Teil des Netzwerkprojektes WiNetA, das seine Ergebnisse vorstellte: Claudia Osada (Bundesagentur für Arbeit Bad Oldesloe), Georg Frank (Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn), Edelgard Jenner (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Mölln), Sylvia Freund (Bundesagentur für Arbeit Bad Oldesloe), Birte Kruse-Gobrecht (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Stormarn), Silke Meyer-Hamann (Jobcenter Herzogtum Lauenburg), Sonja Redmann (Wirtschaftsakademie), Alexandra Schaumann-Visarius (Wirtschaftsakademie), Stephanie Loewe (Fraueninitiative e. V.), Irene Schumann (Jobcenter Stormarn), Stefanie Krüger-Johns (Kreis Herzogtum Lauenburg), Sabine von der Beeck (Verband alleinerziehender Mütter und Väter), Sten-Arne Saß (Wirtschaftsakademie), Birgit Harring-Boysen (Frau & Beruf Stormarn), Annemarie Argubi-Siewers (Fraueninitiative), Dr. Heike Grote-Seifert (Bundesagentur für Arbeit Bad Oldesloe), Gerhard Naucke (Jobcenter Herzogtum Lauenburg).
Das Netzwerkprojekt, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird, ist Teil des ESF Bundesprogramms „Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende“, an dem bundesweit 102 Projekte beteiligt waren.