19.09.2013

Fotos als spannende Quelle zur Geschichte Stormarns

Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins im Kreisarchiv Stormarn

Am 14. September 2013 fand die jährliche Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins auf Einladung des Kreisarchivs Stormarn in Bad Oldesloe statt.

Zum öffentlichen Teil der Veranstaltung begrüßten Arbeitskreissprecher Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Kreisarchivar Stefan Watzlawzik die Anwesenden. Neben den Wissenschaftlern/innen waren auch interessierte Gäste aus der Kommunalpolitik sowie von Stiftungen erschienen.

Begrüßung durch den Sprecher Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, sitzend Barbara Günther und Dr. Karin Gröwer
auf dem Foto: Begrüßung durch den Sprecher Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, sitzend: Barbara Günther und Dr. Karin Gröwer

Das Kreisarchiv stellt sein aktuelles Erschließungsprojekt zum Nachlass Raimund Marfels vor. In der Einleitung erläuterte Stefan Watzlawzik, wie das Kreisarchiv 275.000 € für die Aufarbeitung der 50.000 Negative eingeworben hat. Diese umfasst neben der Digitalisierung auch die Eingabe der Informationen zu den Bildern in eine Archivdatenbank.

Anschließend erklärten die beiden Historikerinnen Barbara Günther und Dr. Karin Gröwer ihre Arbeit. Seit 2010 werden Informationen wie Ort, Ereignis, Personen und Datum in der Datenbank erfasst. Nach Fertigstellung dieses Projektes können die Bilder über das Online-Findbuch des Kreisarchivs angesehen werden. Im Anschluss kam es zu einer regen Diskussion zwischen den Referenten und den Zuhörern.

Es wurde intensiv über neue Möglichkeiten der Nutzung dieses Bestandes gesprochen und wie dieser am besten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Kommunalpolitiker/innen wünschten sich insbesondere eine verstärkte Zusammenarbeit mit Schulen. Dabei sollen Schüler die eigene Ortsgeschichte selbst erforschen. Das Kreisarchiv wird dafür die notwendigen Abbildungen aus dem Bestand bereitstellen.

Die Mittagspause im Foyer des Kreisarchivs wurde für weitere Gespräche in kleineren Gruppen genutzt. Anschließend zog sich der Arbeitskreis zur Mitgliederversammlung zurück.

Blick ins Publikum
auf dem Foto: Blick ins Publikum

Der Arbeitskreis Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins wurde 1978 gegründet. Ziel ist die Vernetzung von Forschern zur Aufarbeitung der Geschichte Schleswig-Holsteins im Rahmen von Projekten, Tagungen und Kolloquien. Der Arbeitskreis hat 110 Mitglieder aus den Bereichen Geschichte, Volkskunde, Geografie und Soziologie. Neben Wissenschaftlern gehören auch Studenten, Lehrer und Laien dazu.

Die Ergebnisse werden in Publikationen wie den Reihen „Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins“ (SWSH), „Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins“ und der „Kleinen Reihe“ veröffentlicht. Zuletzt wurden 2010 der Quellenband "Geschlechterreihen der Insel Amrum 1694-1918" und 2011 "Pfarrer, Nonnen, Mönche – Beiträge zur spätmittelalterlichen Klerikerprosopographie Schleswig-Holsteins und Hamburgs" veröffentlicht.

In der Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftlern/innen wird besonders der Kontakt mit dänischen Forschenden gesucht. Darüber sieht es der Arbeitskreis als wichtig an, den Nachwuchs an den Universitäten zu unterstützen und zu beraten.

Aktuell werden durch Mitglieder des Arbeitskreises zwei neue Projekte vorbereitet. Zum einen soll ein Band zur ‚Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins für den Zeitraum 1000 bis 2000’ erarbeitet werden. Zum anderen behandelt ein zweites Projekt das Thema „Kriegsleiden in Norddeutschland“. Die Thematik soll übergreifend anhand von Fallbeispielen dargestellt werden, die die Auswirkungen von Kriegen seit dem Mittelalter aufzeigen.