Auf den Impfschutz achten!
Bei der Urlaubsvorbereitung sollte auch unbedingt auf ausreichenden Impfschutz geachtet werden, denn Urlaubsreisen sind oft mit besonderen gesundheitlichen Risiken verbunden. Im Allgemeinen gilt: Je exotischer die Reise, desto sorgfältiger sollte die Vorbereitung sein!In vielen anderen Ländern, auch innerhalb Europas, kommen Infektionskrankheiten deutlich häufiger vor als bei uns. Impfungen bieten den sichersten Schutz! Daher empfiehlt das Gesundheitsamt dringend, vor Antritt einer Reise den Impfstatus zu überprüfen.
Angesichts der über Tausend Masernfälle in diesem Jahr allein im Berliner Raum ist auch beim Urlaub in Deutschland ein Masernimpfschutz sehr wichtig. Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit!
Abgesehen von schweren Krankheitsverläufen können bleibende Hirnschäden resultieren und sehr selten auch Todesfälle auftreten. Kinder und Jugendliche sollen zweimal gegen Masern geimpft sein, vorzugsweise in Kombination mit Mumps, Röteln und eventuell Windpocken.
Jugendliche und junge Erwachsene, die nicht an Masern erkrankt waren und in ihrer Kindheit nicht oder nur einmal gegen Masern geimpft wurden, sollen einmalig eine Impfung erhalten. Für nach 1970 Geborene werden diese Kosten von der Krankenkasse übernommen, ebenso wie für die Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung (Polio).
Sind Wanderungen oder andere Freizeitaktivitäten in der freien Natur geplant, sollte in bestimmten Regionen Deutschlands ein Impfschutz gegen die von Zecken übertragene FSME (Frühsommer- Meningoenzephalitis oder Hirnentzündung) vorhanden sein.
Zu den Risikogebieten zählen Teile Baden-Württembergs, Bayerns, Hessens, von Rheinland-Pfalz, des Saarlandes, Sachsens und Thüringens. Aber auch in den angrenzenden Urlaubsländern (z. B. Österreich, Tschechien) sowie in Teilen Osteuropas und Skandinaviens besteht die Gefahr, sich mit dem FSME- Virus zu infizieren.
Allerdings schützt diese Impfung nicht gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose, die überall in Deutschland vorkommt. Hier bieten zweckmäßige lange Bekleidung, Repellentien sowie das rechtzeitige Entdecken und Entfernen der Zecke gewissen Schutz. Kommt es trotzdem nach einem Zeckenstich zu einer Hautrötung, sollte diese umgehend einem Arzt vorgestellt werden.
Vor allem bei Reisen in südliche Länder besteht die Gefahr, sich über Nahrungsmittel oder Trinkwasser mit dem Hepatitis A-Virus anzustecken und an einer akuten Gelbsucht (Leberentzündung) zu erkranken. Eine andere Form der ansteckenden Gelbsucht ist die Hepatitis B, eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit.
Diese Viren werden über Blut oder andere Körperflüssigkeiten, z. B. bei sexuellen Kontakten, eventuell auch beim Piercen oder Tätowieren, übertragen. Die Hepatitis B kann chronisch verlaufen und zu schweren Leberschäden bzw. Leberkrebs führen. Für beide Erkrankungen stehen moderne Impfstoffe zur Verfügung, auch in Kombination.
Die Hepatitis B- Impfung gehört zu den Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche.
Zumindest bei Fernreisen ist die Konsultation eines Arztes für Reisemedizin dringend anzuraten. Hier sind neben einer individuellen Beratung auch spezielle Impfungen (z. B. gegen Gelbfieber und Tollwut) sowie Medikamente zur Malariaprophylaxe erhältlich.
Für weitere Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes gern zur Verfügung (Tel. 04531/-160 1319 oder -160 1393).