Kreis präsentiert Ausstellung „Grundwasserboden - Boden des Jahres 2016“
Vom 9. bis 27. Mai 2016 präsentiert der Kreis Stormarn im Foyer des Gebäudes F (Mommsenstraße 14) die Ausstellung „Grundwasserboden - Boden des Jahres 2016“
Grundwasserböden, in der Fachsprache auch Gleye genannt, sind Böden, die von hoch stehendem Grundwasser beeinflusst werden. Sie kommen vor allem in Senken und Niederungen vor und führen ganzjährig Grundwasser mit jahreszeitlich schwankendem Abstand zur Bodenoberfläche. Sie sind Standorte für seltene Pflanzen und Tiere.
In Deutschland werden Grundwasserböden meist entwässert, um landwirtschaftlich intensiver genutzt werden zu können. Humusabbau, Bodenverdichtung und der Verlust von seltenen Tier- und Pflanzengesellschaften können die Folge sein.
auf dem Foto: Bodenprofil Gley mit Horizontbez.
Um die Bedeutung und auch die Gefährdung von Böden stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, haben die Vereinten Nationen 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Aus diesem Anlass fanden landes- und bundesweit, aber auch international zahlreiche Fach- und Öffentlichkeitsveranstaltungen rund um das Thema Boden statt. 2016 steht nun der Gley als Boden des Jahres im Mittelpunkt.
Am 4. Dezember wurde in einer Festveranstaltung mit rund 200 Vertretern aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Praxis in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung in Berlin der Boden des Jahres 2016 vorgestellt, für den Schleswig-Holstein die Schirmherrschaft übernommen hat. Umweltminister Robert Habeck betonte auf der Veranstaltung, dass es wichtig sei auf die Vielfalt, Besonderheiten aber auch auf die Empfindlichkeit von Böden aufmerksam zu machen und hierfür zu sensibilisieren.
Böden sind die unverzichtbare und unvermehrbare Lebensgrundlage sowohl für den Menschen, aber auch für alle terrestrischen Lebewesen. Rund 90 Prozent der Nahrungsmittelproduktion basieren auf Böden. Gesunde Böden sind somit die Voraussetzung für gesunde Nahrungsmittel. Der Boden dient ebenso der Erzeugung von Futtermitteln, Energiepflanzen und anderen nachwachsenden Rohstoffen.
Doch Böden sind mehr – sie sind Lebensraum für rund ein Viertel aller vorkommenden Arten, sie sind Speicher- und Filtermedium für Wasser und Nährstoffe, aber auch für Schadstoffe. Sie sind damit auch eine wichtige Voraussetzung für den Schutz des Grundwassers. Darüber hinaus stellen die Böden weltweit nach den Ozeanen den zweitgrößten Kohlenstoffspeicher dar, sie leisten somit einen überaus wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Aufgrund vielfältiger Beanspruchungen durch Landwirtschaft, Industrie, Energiewende sowie Siedlungs- und Verkehrsflächen gerät der Boden jedoch in immer stärkerem Maße unter Druck. Durch Flächenversiegelung oder Rohstoffabbau gehen in Deutschland täglich 73 ha Boden verloren. Darüber hinaus können Bodenverdichtung, Humusverlust, der Eintrag von Schadstoffen und Bodenerosion zu Bodendegradation und zu verminderter Bodenfruchtbarkeit führen.
Die Ausstellung kann zu den allgemeinen Geschäftszeiten der Kreisverwaltung im Foyer des Gebäudes F (Mommsenstraße 14) besucht werden (Mo., Di., Do. + Fr. 08.30 - 12.00 Uhr, Do. 14.00 - 17.00 Uhr), der Eintritt ist frei.