Praktikant im Kreisarchiv sortiert Schwerdtfeger-Nachlass – bereits ein Drittel fertig
Die Zeit vergeht wie im Fluge – Anfang Juni kam Arvid Hagge als Praktikant für fünf Wochen ins Stormarner Kreisarchiv. Der gelernte Elektriker wollte mal etwas ganz neues ausprobieren: „Ich interessiere mich für Geschichte und Familienforschung und finde den Beruf schon länger sehr spannend. Nun passte es zeitlich und ich dachte mir, versuch es mal.“, so der 21-Jährige.
auf dem Foto: „Praktikant Arvid Hagge im Kreisarchiv"
Als Familienforscher hat man schon eine gewisse Vorahnung von den Vorgängen in einem Archiv, aber wie viele und welche Arbeiten hier genau zu verrichten sind, das ahnte auch er nicht. Gespräche mit der Verwaltung führen, welche Akten übernommen werden und die anschließende Bewertung der Akten, das sind die ersten Schritte im Archiv. Danach folgen dann die Reinigung der Akten, das Verpacken in spezielle Archivmappen und die Vergabe von Signaturen und natürlich das erfassen in der Datenbank. „Das Verpacken der Akten war etwas ganz neues für mich. Ich wusste gar nicht, wie viel Arbeit dahintersteckt“, sagt Arvid. Auch einfache Verwaltungsaufgaben gehören dazu, wie zum Beispiel das Verfassen von Vermerken und das Beantworten von Nutzeranfragen.
Gleich in der ersten Woche hat Arvid begonnen, den Nachlass des Klaus-Dieter Schwerdtfeger aus Trittau zu ordnen. Der Bestand des Eisenbahnforschers umfasst ca. 16.000 Aufnahmen. Es werden erstmal nur das Entstehungsdatum und der Ort an dem das Foto entstand in die Datenbank eingetragen, um einen Überblick zu bekommen. Eine wichtige Aufgabe hierbei ist, private Fotografien mit einer Sperrfrist zu versehen, um die persönlichen Schutzrechte zu wahren.
Klaus-Dieter Schwerdtfeger hat ab den 1960er Jahren viele Bahnhöfe, Gleisabschnitte und Lokomotiven in Stormarn, anderen Teilen Deutschlands oder sogar dem Ausland dokumentiert und somit einen sehr wertvollen Bestand an Farbdias hinterlassen. Vor allem seinem Heimatort Trittau hat er viele Bilder gewidmet, mit denen die Entwicklung des Bahnhofes und der Strecke bis hin zu Ihrer Stilllegung Anfang der 80er Jahre festgehalten wurde. Auch die Nähe zu Hamburg ist über seine Bilder deutlich zu erkennen: Der Hauptbahnhof, die U- und S-Bahn und sogar die alte Straßenbahn sind von ihm fotografisch festgehalten worden.
Um die Recherche in dem Bestand noch einfacher zu machen, müssen die Bilder in einem späteren Arbeitsschritt noch genauer inhaltlich beschrieben werden. Das ist sehr zeitaufwendig und erfordert präzises und intensives Arbeiten. Der Kreisarchivar Stefan Watzlawzik freut sich über die Unterstützung des Praktikanten: „Wir sind einen großen Schritt weiter. Für alle, die sich für Eisenbahn in Stormarn interessieren, ist dies eine wertvolle Quelle.“