01.12.2016

Eine Reise durch 150 Jahre Stormarn

Einblicke in die Erfolgsgeschichte eines Kreises: Kreisarchiv Stormarn veröffentlicht Broschüre zum Jubiläum 2017

 

„150 Jahre Kreis Stormarn“: Anlässlich des Jubiläums im nächsten Jahr veröffentlicht das Kreisarchiv Stormarn eine Broschüre über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Kreises.

Landrat Henning Görtz: „Der Kreis Stormarn kann trotz mancher Einschnitte auf eine 150-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.“ Auf 73 Seiten wird die Entwicklung der landwirtschaftlich geprägten Region zu einem wirtschaftsstarken Standort der Metropolregion Hamburg beschrieben. Die Texte wurden von Barbara Günther, Dr. Karin Gröwer sowie Prof. Dr. Norbert Fischer verfasst und sind jeweils auch in englischer Sprache übersetzt. Viele Bilder illustrieren die Zeitreise durch 150 Jahre Stormarn anhand der Themen Geschichte, Bildung, Gesellschaft, Landwirtschaft, Natur, Tourismus, Wirtschaft und Politik.


Wissen zugänglich machen

Das Kreisarchiv ist als kommunales Archiv zuständig für die Überlieferung des Kreises Stormarn seit 1867. Doch das Kreisarchiv erfüllt nicht nur die Aufgabe der dauerhaften Bewahrung und Sicherung von historisch wertvollen Urkunden und Protokollen. Darüberhinaus ist das Ziel des Kreisarchivs, Geschichte auch greifbar zu machen und so zu gestalten, dass sie allen Interessierten zugänglich ist. „Wir fördern somit die Erforschung der Regionalgeschichte“, sagt Kreisarchivar Stefan Watzlawzik. Denn das Kreisarchiv in Bad Oldesloe gibt als Forschungsstelle auch selbst Publikationen heraus.


Geschichte des Kreises

STORMARN IM 19. JAHRHUNDERT: 1867 entstand aus den dänischen Herzogtümern die preußische Provinz Schleswig-Holstein und mit ihr wurden die größeren Gebiete in Landkreise aufgeteilt. Dabei bekam die Region zwischen Hamburg und Lübeck den seit dem Mittelalter bekannten historischen Namen „Stormarn“. Zuerst war das Schloss Reinbek Sitz der Kreisverwaltung bis dieser 1873 auf Wandsbek überging. In den Dörfern wurde wie seit Jahrhunderten noch eine traditionelle Landwirtschaft ohne große Maschinen betrieben. Beschäftigung bot ebenso das Landhandwerk und Kleingewerbe.

STORMARN IM 20. JAHRHUNDERT: 1907 beschloss der Kreis den Bau einer eigenen Bahnstrecke. Die Südstormarnsche Kreisbahn verband von Trittau bis nach Tiefstack den Südosten des Kreises mit Hamburg. Überregionale Waren und Rohstoffe gelangten seitdem schneller nach Stormarn. Auch die Einwohner wurden mobiler.

Weltweite Krisen in Gewerbe und Landwirtschaft ab 1927 führten zu immenser Arbeitslosigkeit, die auch vor dem Kreis Stormarn nicht Halt machten. Die einhergehende politische Instabilität mündete 1933 in die „Machtergreifung“ der NSDAP und beschränkte Landrat und Kreisgremien in ihren eigenen Entscheidungen stark.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs brachte neue Herausforderungen. Stormarn zählte zu den Kreisen mit dem höchsten Flüchtlingsaufkommen in der Bundesrepublik Deutschland. Neben den „Butenhamborgern“, die nach den verheerenden Bombenangriffen auf Hamburg 1943 nach Stormarn gekommen waren, suchten auch Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten hier Zuflucht. Das Landratsamt musste nach der Zerstörung des Stormarnhauses in Wandsbek wieder neu anfangen. 1949 wurde Bad Oldesloe zur neuen Kreisstadt ernannt.

In den Nachkriegsjahrzehnten veränderte Stormarn rasant seine soziale Struktur. Begünstigt durch die Nähe zur Industrie- und Handelsmetropole Hamburg entwickelte sich der Kreis seit den 1960er Jahren zu einem der bedeutendsten gewerblich-industriellen Räume Schleswig-Holsteins.


Gegenwart und Blick in die Zukunft

Heute ist der Kreis Stormarn mit einer Fläche von 766 Quadratkilometern und rund 240.000 Einwohnern aufgrund seiner Einwicklung vor allem der letzten Jahrzehnte einer der wirtschaftsstärksten Kreise Deutschlands und eine begehrte Wohnregion zwischen Hamburg und Lübeck, die landesplanerisch mit zur Metropolregion Hamburg gehört.

Landrat Dr. Henning Görtz wagt in der Broschüre abschließend einen Blick in die Zukunft. Zu den kommenden Herausforderungen zählt Görtz die knappe Anzahl an Wohnungen angesichts des Bevölkerungswachstums sowie überbelastete Verkehrswege. Der Bau von neuen Wohnhäusern und die Entlastung der Straßen sind somit wichtige Ziele des Kreises. Der Blick in die Vergangenheit Stormarns sei auch für die Kreisverwaltung und Politik wichtig: „Die Herausforderungen der Zukunft meistert man am besten, wenn man die Erfahrungen der Vergangenheit im Blick hat“, so Görtz.

Die Broschüre wird von zwölf Firmen des Kreises gesponsort: Almirall Hermal GmbH, Walter WESEMEYER GmbH, Sterac Transport & Logistik, Omnitrade Handelsgesellschaft mbH, Aspen Bad Oldesloe GmbH, Kahl Gruppe, Camfil, Wilke Fahrzeugbau GmbH, Job Group, Sparkasse Holstein, Rowohlt Verlag, Abfallwirtschaft Südholstein.

150 Jahre Broschüre

Präsentation der Imagebroschüre '150 Jahre Kreis Stormarn' mit der Autorengruppe:
Prof. Dr. Norbert Fischer, Dr. Karin Gröwer, Grafikerin Julia Werner, Landrat Dr. Henning Görtz, Barbara Günther, 29.11.2016


Das Kreisarchiv dankt den Sponsoren herzlich!

Die Broschüre ist kostenlos beim Kreisarchiv Stormarn erhältlich.