Serie ‚Revolution ins Digitale‘ - Teil 5: Kreisarchiv digitalisiert alte Plakate
Stormarns kulturelles Erbe. Eine Serie darüber, was das Kreisarchiv online zugänglich macht. Heute: Der große Plakat-Bestand.
Wer hat Interesse an alten politischen oder kulturellen Plakaten? Das Kreisarchiv Stormarn hat rund 2.400 Plakate aus seinem großen Bestand digitalisiert. So können sie dauerhaft gesichert werden. „Wir sind eins von sehr wenigen Archiven in Schleswig-Holstein, die eine so große Plakatsammlung haben“, sagt Archivmitarbeiterin Sarah Walter. Besonders komme es darauf an, die großformatigen Plakate vor Beschädigungen zu schützen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass digitale Versionen der Plakate nun angefertigt wurden. Unterstützt wurde das Projekt mit 5000 € aus dem Programm zur Bestandserhaltung von Kulturgut in Schleswig-Holstein.
Ob Plakate aus dem Wahlkampf, von Parteikandidaten, zu kulturellen Veranstaltungen, großen sowie kleinen Aktionen werden vom Kreisarchiv gesammelt. Dabei werden auch Plakate von kleineren Gruppierungen wie Aufführungen von Amateurtheatern in den Bestand mitaufgenommen. Denn von diesen kleinen Gruppen gebe es sonst nur wenige Überlieferungen. Das älteste Plakat stammt aus den frühen 1950er-Jahren vom Verschönerungsverein Bargteheide. Und der Bestand an Plakaten im Kellermagazin des Kreisarchivs wächst noch immer weiter an. Dabei werden kulturelle und politische Plakate gesammelt, die als archivwürdig angesehen werden. Zur dauerhaften Sicherung werden also die Plakate ausgewählt, die einen Bezug zum Kreis ausweisen. So kann rekonstruiert werden, welche Aktionen oder Veranstaltungen es in den jeweiligen Jahren im Kreis gab und welche Vereine besonders aktiv waren.
Ob Ernteball 1985 in der Wilstedter Mühle, ein Fest zur Völkerverständigung im Schloss Reinbek 1988 oder ein Plakat aus 2008 zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Für die Forschung ist interessant anhand der Plakate zu sehen, welche kulturellen und politischen Ereignisse es gab. Denn so können auch Rückschlüssen auf den vorherrschenden Zeitgeist gezogen werden. Auch können auf die Art, wie sich die Gruppen auf den Plakaten darstellen, Aussagen getroffen werden, die zur Geschichtsvermittlung beitragen.
Digitalisiert wurden die Plakate also vorwiegend, um den Bestand auch langfristig weiter erhalten zu können. Für die Besucher des Kreisarchivs ist das natürlich auch von Vorteil. Denn sie können sich ab sofort die Plakate bequem von zu Hause aus am PC-Bildschirm ansehen.
Der Plakat-Bestand kann im Internet unter www.kreisarchiv-stormarn.findbuch.net abgerufen werden. Dort finden Interessierte Plakate zu den Themen Vereine, Feste, Geschichte und Kultur, Natur und Umwelt, Politik, Wirtschaft und Sport.
Nächste Woche Teil 6: Lübecker Nachrichten