13.09.2018

Offene Jugendarbeit mit hohem Standard

Abschlusskonferenz eines zweijährigen Prozesses der Qualitätsentwicklung

Am vergangenem Montag, den 10.09.2018, kamen auf Einladung des Schleswig-Holsteinischen Landesministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren, achtzig Besucher aus ganz Schleswig-Holstein zu einer Fachkonferenz der offenen Kinder- und Jugendarbeit in die Jugendakademie Bad Segeberg. Anlass war die Ergebnispräsentation des mittlerweile abgeschlossenen Modelprojektes zur Qualitätsentwicklung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Schleswig Holstein.

In einem durch das Land Schleswig Holstein geförderten und von Prof. P. U. Wendt (Universität Magdeburg) wissenschaftlich begleiteten Prozess haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendarbeit aus Ratzeburg, Schwarzenbek, Ahrensburg, Glinde, Norderstedt und Henstedt-Ulzburg die Grundlagen für ihre  Arbeit neu definiert. Analog einer strategischen Planung, erarbeiteten sich die am zweijährigen Prozess teilnehmenden Teams Alleinstellungsmerkmale, Leitbilder und definierten überprüfbare Ziele. Auf diesem Wege ist es ihnen möglich ihre geleistete Arbeit zukünftig auf deren Wirksamkeit bei den Kindern und Jugendlichen zu überprüfen.

„Das war ein anstrengender, aber sehr wertvoller Prozess, bei dem es gelegentlich auch intensive fachliche Auseinandersetzungen gab“, beteuerte ein Teilnehmer am Rande der Präsentation. Diese hatte es durchaus in sich. Wer unter den Gästen aus Politik, Verwaltung und Fachpersonal einen klassischen Vortrag erwartet hatte, wurde überrascht. Die Veranstalter hatten sich ganz nach dem Motto „Qualität setzt sich durch“, einen informativen Abend mit attraktivem Rahmenprogramm ausgedacht.

Zunächst führte Prof. Dr. P. U. Wendt von der Hochschule Magdeburg/Stendal in die Merkmale der offenen Jugendarbeit  ein. Diese orientiere sich mittels freiwilliger und innovativer Angebote an ihren Besucher und befinde sich ständig im Wettbewerb mit z. B. kommerziellen Angeboten. Das erfordere belastbare, kreative und professionelle Mitarbeiter, die dazu in der Lage sind in kleinen Orten, oftmals allein und mit geringem sozialem Status anspruchsvolle Mitwirkungsprozesse für junge Menschen zu entwickeln.

Offene Jugendarbeit biete dabei ihren Besuchern die Möglichkeit Anschluss an Gleichaltrige zu finden und ist in diesem Sinne Informations- und Terminbörse für junge Menschen. Hier finden diese Zuhörer, bekommen Hilfe, können sich ausprobieren und lernen verantwortungsvoll mitzuwirken. In einer Welt, die immer mehr von Kontaktarmut geprägt ist, sind dieses die Bestandteile, die jungen Menschen im besten Sinne eine Heimat bieten.

Die Qualität, die mittels der offenen Kinder- und Jugendarbeit hergestellt wird, wurde durch die künstlerischen Beiträge von Teilnehmern aus dem Schwarzenbeker Jugendkulturprojekt „Beat and Dance“ dokumentiert. Diese zeigten zwischen den Wortbeiträgen ihr Können auf der Bühne der Jugendakademie. Deren musikalische Darbietungen überzeugte die im Saal anwesenden Besucher davon, dass Jugendarbeit durchaus ein Bildungsangebot ist, das von jungen Menschen wahrgenommen werden kann, ohne dass deren Herkunft, Bildungsstand, Religion, Alter oder Geschlecht eine Rolle spielen.

Die Projektkoordinatoren Martin Karolczak (Segeberg), Matthias Beck (Herzogtum Lauenburg) und Bärbel Onas (Stormarn) bedankten sich im Namen aller, dass das Jugendministerium dieses Projekt zur Qualitätsentwicklung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit ermöglicht hat und freuen sich darüber, dass eine Fortsetzung mit weiteren Standorten geplant ist.

Logos Fachtagung Offene Jugendarbeit