04.12.2019

Kreis ermittelt Mobilitätsbedürfnisse im ÖPNV unter Genderaspekten

Die Verkehrswege im ÖPNV im Kreis Stormarn sind derzeit sehr einheitlich bewertet. Das bedeutet, egal welches Geschlecht, egal welches Alter, die Verkehrswege werden als gleich angesehen. Dies ist weder bedarfsorientiert noch den unterschiedlichen Bedürfnissen angemessen und kann nur angepasst werden, wenn ermittelt wird, wie genau die Verkehrswege der Bürger*innen im Kreis Stormarn sind.

Trotz des mittlerweile im Kreis Stormarn erreichten zum Teil guten ÖPNV-Qualitätsniveaus, ist es derzeit nicht möglich, die ÖPNV-Qualität im Hinblick auf konkrete geschlechterspezifische Anforderungen fundiert zu bewerten. Es fehlt an entsprechenden Datengrundlagen und einem systematischen Bewertungsverfahren. Der Kreis Stormarn möchte daher initiativ eine systematische Einbeziehung von Genderaspekten in die ÖPNV-Gestaltung voranbringen.

Zu diesem Zweck wird in einem Projekt mittels eines Gutachtens in einem ausgewählten Verkehrsraum im Kreis Stormarn untersucht, welche Anforderungen und Konsequenzen sich in diesem Zusammenhang für die ÖPNV-Planung ergeben und worauf zu achten ist.

Für dieses Gutachten konnte das Büro für Stadt- und Regionalplanung (BfSR) in Zusammenarbeit mit dem Büro plan & rat gewonnen werden. Die Arbeiten haben im September begonnen. Auf einer ersten Sitzung der begleitenden Lenkunsggruppe hat man sich für die Stadt und das Umland Bargteheide als näheres Untersuchungsgebiet geeinigt. Ziel des Gutachtens ist es, Vorschläge für die Verbesserung des ÖPNV-Angebotes aus der Sicht von geschlechtsspezifischen Akteuren zu erhalten und diese über das Untersuchungsgebiet hinaus auf das gesamte Kreisgebiet als Handreichung zu verstehen.

Die Fertigstellung des Gutachtens ist für Sommer 2020 angedacht und mit einer abschließenden Präsentation im Verkehrsausschuss des Kreises geplant.