Veterinäramt warnt vor Kauf von Hunden und Katzen bei illegalen Tierhändlern
In diesem Jahr kam es im Kreis Stormarn zu einem Anstieg des illegalen Handels mit Tierwelpen. Insbesondere im Hamburger und im Lübecker Umland machten vermehrt kriminelle Tierhändler auf sich aufmerksam. Es wird befürchtet, dass das Geschäft zu Weihnachten noch zunimmt.
Die Kontaktaufnahme erfolgt in der Regel über bekannte Internetportale. Die Anzeigen wirken auf den ersten Blick seriös, da sie mit schönen Fotos und freundlichen Texten ausgestattet sind. Kurz vor den vereinbarten Übergabeterminen werden die Treffpunkte häufig geändert und die Übergabe des Tieres kann aus vorgeschobenen Gründen nicht Zuhause stattfinden, sondern an öffentlichen Orten, auf der Straße oder Ähnliches. Die Corona-Pandemie verstärkt diese Praxis, sie wird gern als „Ausrede“ vorgeschoben.
Die Tiere sind häufig illegal aus Osteuropa nach Deutschland verbracht worden und haben weder Impfungen noch korrekte Herkunftsnachweise. Sie wurden meist viel zu früh vom Muttertier getrennt. Die Folge ist, dass die Tiere nach kurzer Zeit Krankheitssymptome bekommen können und – wenn sie überleben – lebenslang in tierärztlicher Behandlung bleiben müssen.
Das Veterinäramt Stormarn weist darauf hin, dass Tiere nicht auf der Straße gekauft oder zur Übergabe an beliebigen oder spontan wechselnden Orten, wie beispielsweise eine Autobahnraststätte, geliefert werden sollten. Es wird empfohlen, sich auch das Muttertier und eventuelle Wurfgeschwister vor dem Kauf direkt bei der Züchterin oder dem Züchter persönlich anzusehen.
Hinweise auf unseriöse Angebote können auch ein im Vergleich auffällig niedriger Kaufpreis, ein offensichtlich schlechter Gesundheitszustand und ein Impfpass bzw. Heimtierausweis mit nicht schlüssigen Angaben sein.
Kaufen Sie Haustiere nur nach gründlicher Überlegung und aus seriöser Zucht. Seriöse Züchter lassen Ihnen in der Regel Zeit, das Tier kennenzulernen, sich den Kauf zu überlegen und zeigen Ihnen das Muttertier und etwaige Geschwistertiere. Sollten beim Kauf Zweifel aufkommen, lassen Sie sich mit der Entscheidung Zeit – ein seriöser Händler wird Ihnen diese gewähren.
Keinesfalls sollte ein Tier aus Mitleid gekauft werden, da der kriminelle Handel auf diese Weise unterstützt wird. Vielmehr sollte bei Verdacht auf illegalen Tierhandel umgehend das Veterinäramt oder die Polizei informiert werden.
Bitte beachten Sie außerdem: Insbesondere zu Weihnachten wünschen sich Kinder häufig ein Haustier. Gerade diese Tiere landen später oftmals im Tierheim, weil das Interesse nachlässt oder die Haltung der Tiere höhere Anforderungen mit sich bringt als erwartet. Verschenken Sie daher bitte keine Tiere zu Weihnachten.