Hamburg-Randkreise erhalten Bundesförderung in Millionenhöhe für ÖPNV-Projekte
Zu Beginn des Jahres hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Förderrichtlinie „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ bekanntgegeben. Mit der Förderrichtlinie sollen Projekte zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs unterstützt werden, die die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig reduzieren. Dafür werden bis 2024 bis zu 250 Millionen Euro bereitgestellt.
Die vier Hamburg-Randkreise Pinneberg, Segeberg, Herzogtum-Lauenburg und Stormarn haben sich gemeinsam im März dieses Jahres mit einer Projektskizze mit dem Titel „ÖVerKAnT“ (Stärkung des Öffentlichen Verkehrs. Kreisübergreifende Angebotsoffensive zum Ausbau und zur Schaffung eines metropolitanen Stadt-Land-Taktes) um eine Förderung beworben. Wie das BMVI jetzt kürzlich mitgeteilt hat, ist diese Projektskizze eines von zwölf Modellprojekten, die im Rahmen der Förderrichtlinie berücksichtigt werden sollen. Danach stehen den vier Hamburg-Randkreisen in den nächsten drei Jahren (bis einschließlich 2024) ca. 18 Mio. € für ÖPNV-Projekte zur Verfügung.
Die Inhalte der Projektskizze ÖVerKAnT umfassen u.a. die Schaffung neuer (Express-)Buslinien, die Einführung automatisierter Bus-Shuttles, die Einführung/den Ausbau von Stadtverkehren sowie den Ausbau von On-Demand-Diensten, um das ÖPNV-Angebot vor Ort signifikant auszuweiten und attraktiver zu machen. Ebenso sind die Verlängerung von Betriebszeiten sowie Taktverdichtungen geplant. Zudem sollen ausgewählte P+R und B+R Anlagen in den HVV-Tarif integriert und die Buchung über eine Mobilitätsplattform ermöglicht werden. Zur besseren Integration verschiedener Verkehrsträger ist geplant, eine fahrgastbezogene Anschlusssicherung zu erproben. Die Entwicklung intermodaler Mobilitätsstationen (RuralHubs) ist für verschiedene Standorte geplant und dient insbesondere der Attraktivitätssteigerung der ÖPNV-Nutzung.
Die Kreise sind jetzt dazu aufgerufen, für das Projekt ÖVerKAnT bis Ende Oktober einen entsprechenden Förderantrag beim Projektträger, dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG), einzureichen. Die Förderquote für die Maßnahmen beträgt bis zu 80 Prozent. Erste Projekte sollen noch zum Fahrplanwechsel dieses Jahres im Dezember beginnen.
Die Projekte werden insbesondere mit Blick auf ihr CO2-Reduktionspotenzial wissenschaftlich von der Technischen Universität Hamburg-Harburg begleitet. Ebenfalls wird überprüft, inwiefern besonders wirksame Umsetzungsbeispiele auf andere Städte und Regionen übertragen werden können.