Rettungszentrum Hammoor
Am 07.07.2021 fand eine gemeinsame Begehung des Rohbaus mit dem Landrat und Kreispräsidenten, Vertretern der Kreispolitik sowie den Einheitsführern der Hilfsorganisation, welche das Gebäude in Hammoor nutzen werden, statt.
Im Zuge dieser Begehung konnten sich die Teilnehmer ein Bild vom aktuellen Stand dieses Großprojekts machen und weitere Einblicke in die unterschiedlichen Funktionsbereiche des Gebäude bekommen.
Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Infos zu unserem Neubau eines Rettungszentrums für den
Katastrophenschutz in Hammoor übermitteln. Der Rohbau des Gebäudes wurde im Mai fertiggestellt, es läuft seither die Ausbauphase.
- Grund des Neubaus
Der Landrat ist als Untere Katastrophenschutzbehörde für die Katastrophenabwehr im Kreis Stormarn zuständig. Diese Aufgabe hat der Kreis Stormarn auf der Grundlage des Landeskatastrophenschutzgesetzes zu erfüllen.
Die Sicherstellung und Durchführung wird von ehrenamtlichen Kräften in unterschiedlichen Hilfsorganisationen sowie dem Kreisfeuerwehrverband wahrgenommen. Die Standorte der einzelnen Einheiten und Einrichtungen inklusive der Fahrzeuge verteilen sich bisher über das gesamte Kreisgebiet.
Die Unterbringungsmöglichkeiten sind begrenzt, so dass keine Möglichkeit besteht, weitere Fahrzeuge unterzubringen.
Daneben sind an verschiedenen Standorten die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten in einem sanierungsbedürftigen Zustand.
Eine Schaffung bzw. Umbau im Bestand kam nicht in Frage, da hierfür einerseits weder ausreichend Platz vorhanden war bzw. die vertraglichen Bedingungen nicht gegeben waren. Somit war die Schaffung eines zentralen Standortes angezeigt.
- Standort / Bebauungsplan / Erschließung
Aufgrund seiner zentralen Lage und der guten Verkehrsanbindung, die es den Einsatzkräften ermöglicht, den Standort schnell zu erreichen bzw. von dort aus ein schnelles Erreichen der Einsatzstellen möglich ist, wurde aus allen möglichen Optionen die Realisierung in Hammoor eindeutig favorisiert.
Auch die Gemeinde Hammoor und das Amt Bargteheide-Land begrüßten ausdrücklich dieses Vorhaben. So wurde durch einen Städtebaulichen Vertrag zwischen Kreis und Gemeinde/Amt die gemeinsame Erschließung des neu geschaffenen Baugebietes für das Katastrophenschutzzentrum, sowie für ein später geplantes Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde, geregelt. Planungshoheit über die Bebauungsplanerstellung und die Erschließung erhielt die Gemeinde/Amt.
Geplante Nutzung
Im Katastrophenschutzzentrum werden Einheiten des Katastrophenschutzes inkl. Technischer Einsatzleitung (TEL) sowie Einheiten des „erweiterten Rettungsdienstes" untergebracht. Diese gliedern sich wie folgt:
- Technische Einsatzleitung (TEL)
- Sanitätsgruppe DRK
- Sanitätsgruppe ASB
- Sanitätsgruppe DLRG
- Betreuungsgruppe MHD
- Löschzug Gefahrgut (LZ-G)
- Eckdaten Projekt
Grundstücksgröße: 7.497 m²
Überbaute Grundfläche Gebäude: 1.734 m² (zzgl. Überstand Obergeschoss: 1.937,5 m²)
Abmessungen des Gebäudes (max.): 81,75m x 26,87m
Geschossflächen: 2.273m² (davon 520m² im Obergeschoss)
Fahrzeughalle als Doppelstrang: 22 Garagenplätze gesamt (davon 12 Nord, und 10 Süd)
Stellplätze: 22 Aufstellplätze vor den Fahrzeughallentoren (s.o.), 60 PkW-Stellplätze in den Außenanlagen
- Entwurfs- und Gestaltungskonzept
Das Grundstück hat eine Gesamtfläche von 7.497 qm, der Baukörper liegt mittig auf dem Grundstück. Der Neubau wird als längliches, sich in Ost-West-Richtung erstreckendes Gebäude ausgeführt.
Der Baukörper gliedert sich in eine nördlichen Teil der Fahrzeughalle, einen südlichen Teil der Fahrzeughalle, einem Umkleidetrakt mit Haupteingang und Nebenräumen sowie den Verwaltungsräumen im Obergeschoss. Das Obergeschoss legt sich als Riegel über den Haupteingang und einem Teil der südlichen Fahrzeughalle.
Die potentielle Erweiterbarkeit des Baukörpers im Bereich der Fahrzeughalle für die Errichtung zusätzlicher Stellplätze für Einsatzfahrzeuge wurde in der Planung berücksichtigt.
Die beiden Garagen der doppelstrangigen Fahrzeughalle haben eine Bruttogrundfläche von ca. 1.168 qm, vor jedem Garagenstellplatz befindet sich eine Aufstellfläche im Außenbereich für die Fahrzeuge.
Auf dem Grundstück befinden sich 60 Parkplätze für die ehrenamtlichen Nutzer mit den dazugehörenden Zu- und Abfahrten.
Das Gebäude wird von ca. 140 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der unterschiedlichen Einheiten genutzt. Von diesen Personen sind 115 Personen männlich und 25 Personen weiblich, für diese Nutzerinnen und Nutzer sind im Erdgeschoss (EG) Umkleideräume und Sanitärbereiche sowie WC ‘s vorgesehen und in ausreichender Zahl vorhanden. Im EG sind außerdem noch eine Vorbereitungsküche, ein Desinfektionsbereich sowie Lager,- und Nebenräume untergebracht.
Im Obergeschoss (1.OG) befindet sich ein großer Schulungsraurn und für alle Einheiten ein Aufenthaltsraum inkl. Teeküche und ein Büro für den jeweiligen Gruppenführer.
Die Gesamtfläche des Gebäudes beträgt ca. 2.273 qm Bruttogrundfläche BGF. Davon entfallen auf die zweigeteilte Garagenanlage (Fahrzeughalle) ca. 1168 qm, auf den Verwaltungstrakt, die Umkleideräume und den Sanitärbereiche ca. 1.105 qm.
Baukonstruktion:
Fahrzeughalle: innenliegende, tragende Stahlbetonkonstruktion mit teilweise verglasten Sektionaltoren.
Giebelseiten: geschlossene vorgehängte, hinterlüftete Fassade.
Außenbekleidung als Metallverkleidung (Farbton: Champagner)
Umkleidetrakt: tragende Stahlbetonkonstruktion mit vorgehängter, hinterlüfteter Fassade.
Außenbekleidung als Metallverkleidung (Farbton: Champagner)
Die Wände des OG sind aufgesetzte Holztafelbauwände mit vorgehängter, hinterlüfteter Fassade. Außenbekleidung als Metallverkleidung (Farbton: Champagner)
Außenliegender Sonnen- und Blendschutz.
Dach: Flachdach als Gründach, sowie eine 30kWp PV-Anlage
- Bauzeit
Baubeginn: Juli 2020 (Baureifmachung + Technische Anlagen in den Außenanlagen)
Grundsteinlegung: 11. September 2020
Gerichtet: Mai 2021
Baubegehung: 07.07.2021
Baufertigstellung voraussichtlich Spätherbst 2021
- Kosten
Bereitgestellte Mittel laut Haushalt für Grunderwerb und Baumaßnahme rund 8,36 Mio €. Förderung durch das Land Schleswig-Holstein in Höhe von 300.000 €.
- Herausforderungen / Besonderheiten
- Nutzerspezifische Anforderungen, wie beheizte Fahrzeughallensohle, Abgasabsaugsystem, Desinfektionsschleuse
- Seit Beginn 2021 schwieriger werdende Lieferbedingungen für Baumaterialien, was sich auch in Materialkosten niederschlägt
- Bautenstand zum 01.07.2021 und weiterer Bauablauf
- Erd-, Beton-, Stahlbeton und Maurerarbeiten sind abgeschlossen
- Zimmererarbeiten: Aufstellen Holzrahmenwände u. Richten Brettstapeldecke ist erfolgt
- Dachdeckerarbeiten, Abdichtungen und Dachdämmungen, sind in Ausführung
- Fenster und verglaster Haupteingangsbereich sind verbaut
- Elektro- und Sanitärarbeiten sind in Ausführung
- Trockenbauarbeiten (Innenwände) sind in Ausführung
- Putzarbeiten sind in Ausführung
Objektplanung: Trapez Architektur GmbH aus Hamburg
Bauherrenvertretung beim Kreis Stormarn: Fachdienst Hochbau und Gebäudewirtschaft, Projektleiter: Robert Noller