Spatenstich Neubau Rettungsleitstelle
Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS Süd) in Bad Oldesloe
Am 14.12.2021 fand, im Zuge der beginnenden Erdarbeiten, der Spatenstich für das Projekt Neubau integrierte Regionalleitstelle (IRLS Süd) des Kreis Stormarn statt.
Um diesen Anlass gemeinsam zu begehen, kamen der Landrat Dr. Görtz, Kreispräsident Harmuth, der Vorsitzende des Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss Herr Gerstand sowie Herr Lembke als Bürgermeister der Stadt Bad Oldesloe mit Vertretern der beteiligten Fachabteilungen des Kreis Stormarn an der Baustelle zusammen.
Die Anwesenden machten sich ein Bild von dem abgesteckten Baugrundstück und den anstehenden Arbeiten. Man tauschte sich über dieses herausragende Bauprojekt aus und verblieb mit der Hoffnung, dass die Grundsteinlegung in 2022, angesichts der Pandemielage, wieder in einem größeren Rahmen gefeiert werden könne.
1) Grund des Neubaus und Projektbeginn
Die Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS Süd) ging 2006 aus der Zusammenlegung der Kreisleitstellen Stormarn und Herzogtum Lauenburg hervor. Seit 2013 zählt der Kreis Ostholstein ebenfalls zum Versorgungsbereich der IRLS Süd.
Um den stetig steigenden räumlichen und technischen Anforderungen an Rettungsleitstellen gerecht werden zu können wurde Ende 2016 vom Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreises Stormarn der grundsätzliche Bedarf für einen Neubau für die IRLS Süd anerkannt.
In der Folge wurden zunächst grundsätzliche Fragen zum Standort, zu eventuellen Kooperationen mit Dritten sowie ein Raumprogramm erstellt.
Im 3. Quartal 2019 begannen dann die konkreten Planungen für das Bauvorhaben.
Als Standort wurde ein Grundstück an der Teichkoppel in Bad Oldesloe (B-Plangebiet 86) ausgewählt.
2) Planung des Neubaus
Die Neubauplanungen wurden vom Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss des Kreises Stormarn im August 2020 im Vorentwurfs- sowie im August 2021 im Entwurfsstadium genehmigt, im Anschluss daran wurde die Baugenehmigung bei der Stadt Bad Oldesloe erlangt.
Der Neubau selbst stellt ein hochtechnisiertes, modernes und nachhaltiges Gebäude dar. Um die durchgehende Erreichbarkeit und Betrieb der Leitstelle gewährleisten zu können, wurde sich besonders mit dem Thema Ausfallsicherheit befasst.
Als Folge dessen werden die meisten technischen Einrichtungen redundant vorgehalten, um auch im Störfall/Wartungsfall den Betrieb uneingeschränkt aufrechterhalten zu können. Dies betrifft neben Anlagen der Gebäudetechnik vor allem auch die IT-Technik zum Betrieb der Leitstelle.
Dem Thema Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wurde ebenfalls besonderes Augenmerk geschenkt.
Das Gebäude soll nach den Vorgaben der deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Goldstatus zertifiziert werden. Es wird im Wesentlichen mit Erdwärme temperiert und verfügt über eine rd. 100 kWp PV-Anlage auf dem Dach.
Herzstück des Neubaus ist der dreigliedrige Leitstellenbetriebsraum mit seinen 17 Einsatzleittischen (ELT), an welchen die Disponenten die Anrufe der 112 entgegen nehmen können.
In dem Raum herrscht 24/7-Betrieb und es werden viele Gespräche und Telefonate geführt, wobei die Disponenten zeitgleich Informationen von mehreren Monitoren verarbeiten müssen.
Der Raum ist daher durch die zugehörigen Anforderungen der Arbeitsergonomie und raumgreifenden Einsatzleittische das zentrales Element der Gebäudeplanungen. Für die Zukunftsfähigkeit des Leitstellenneubaus verfügt der Raum
zudem über eine Erweiterbarkeit um bis zu 8 weitere Einsatzleittischen.
Zudem umfasst das Gebäude Lageräume in denen z.B. auftretende Großschadensereignisse gemeinsam mit externen Beratern wie Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz behandelt werden können, ohne dabei den normalen Betrieb der Leitstelle zu stören.
Weiterhin sind neben üblichen Funktions- und Sozialräumen, Büros für die Verwaltung und Systemadministration der Leitstelle mit insgesamt 23 Arbeitsplätzen, sowie unterstützend für den Leitstellenbetriebsraum 2 Arbeitsplätze für den Telenotarzt, vorgesehen.
3) Eckdaten Projekt
- Grundstücksgröße 8.742 m² (inkl. Erschließungsweg)
- Überbaute Grundfläche Gebäude 1.572 m² (nur Leitstellengebäude)
- Geschossflächen
- Brutto-Grundflächen (BGF) 3.275 m²
- Netto-Raumflächen (NRF) 2.789 m² (EG: 1.337 m², OG: 1.452 m²)
- Anzahl Stellplätze (Pkw) 30
- Anzahl Disponentenplätze / ELT 17 (weitere 8 als Ausbaureserve)
- Anzahl Büroarbeitsplätze 25 (hiervon 2 für Telenotarzt)
- Anzahl Arbeitsplätze Lageräume 29
4) vorgesehene Bauzeit
- Baubeginn (Erschließungsarbeiten) 14. Dezember 2021
- Grundsteinlegung 2. Quartal 2022
- Richtfest ca. Ende 2022
- Fertigstellung Gebäude ca. Ende 2023
- Inbetriebnahme Leitstellentechnik ca. Mitte 2024
5) Kosten
- Bereitgestellte Mittel laut Haushalt für Grunderwerb und Baumaßnahme rd. 28,5 Mio. €.
- Grunderwerb rd. 1,25 Mio. €
- Baumaßnahme und Ausstattung rd. 27,25 Mio. € (inkl. Erschließungsweg)
6) Wesentliche Projektbeteiligte
a) Planer
- Objektplanung Gebäude Trapez Architektur GmbH aus Hamburg
- Fachplanung Technische Ausrüstung G-TEC Ingenieure GmbH aus Siegen
- Fachplanung Leitstellentechnik ESN Sicherheit und Zertifizierung GmbH aus Schwentinental
b) bisher tätige ausführende Fachfirmen
- Tiefbauliche Erschließungsarbeiten Grothe Bau GmbH & Co. KG aus Lübeck
c) Beteiligte beim Kreis Stormarn
- Fachbereich 5 Bauen und Umwelt - Bauherrenvertretung
- Bauamtsleiter: Thilo Scheuber
- Fachdienstleiter Hochbau und Gebäudewirtschaft: Thomas Ramm
- Projektleitung: Robert Noller
- Fachbereich 6 Sicherheit und Gefahrenabwehr - Nutzervertretung
- Fachbereichsleiter: Andreas Rehberg
- Fachdienstleiter Gefahrenabwehr / Integrierter Regionalleitstelle Süd: Carsten Horn