Bundesumweltministerin Steffi Lemke besuchte den Kreis Stormarn
Die Bundesumweltministerin besuchte im Rahmen Ihrer 3-tägigen Pressereise am 1. September den Kreis Stormarn im Jugendgästehaus Lütjensee.
Frau Lemke, die Ministerin des BMUV überreichte den Förderbescheid zur Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes digital im April 2022 an den Landrat Dr. Henning Görtz.
Unter der neu aufgelegten bundesweiten Förderung des BMUV „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ wurde die Klimaanpassungsmanagerin Sarah Hartwig unter der Förderung „A.1 Erstellung eines integrierten Klimaanpassungskonzepts für den Kreis Stormarn“ deutschlandweit als erstes eingestellt.
Neben Sarah Hartwig, die Klimaanpassungsmanagerin, hieß der Landrat Dr. Görtz die Bundesumweltministerin in Lütjensee im Kreis Stormarn willkommen.
Der Termin fand im Jugendgästehaus Lütjensee des Kreisjugendrings (KJR) statt, wo unter anderem bereits umgesetzte Klimaanpassungsmaßnahmen wie die Hüttendörfer mit Gründächern von Herrn Sommer, Geschäftsführer des KJR vorgestellt wurden.
Die Hüttendörfer wurden 2016 mit Unterstützung von Fördermitteln gebaut und ersetzten die zuvor genutzten Zelte. Die Holzhütten repräsentieren eine vorbildliche Klimaanpassungsmaßnahme.
Durch die Gründacher und die verbesserte Isolierung schützen die Hütten Kinder und Jugendliche vor Hitze und Extremwetterereignissen. Der Kreis wird den KJR bei der Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen am Hauptgebäude in Zukunft beraten.
Nach den Grußworten des Landrats stellte Herr Töpfer Referatsleiter beim BMUV die aktuelle Förderkulisse der „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ auf Bundesebene vor. Mittlerweile wurden über 100 Fördermittelbescheide überreicht.
Somit sei das Ziel des Aktionsprogramms Klimaanpassung, indem das Ziel formuliert wurde über die Förderung mindestens 100 Klimaanpassungsmangerinnen und Klimaanpassungsmanager bundesweit einzustellen, übertroffen.
Herr Töpfer betonte ebenfalls, dass daran gearbeitet würde noch dieses Jahr ein neues Förderfenster im Rahmen der „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ zu öffnen. Informationen zur Förderung sind über die Internetseite des Projektträgers https://www.z-u-g.org/das/ zu finden.
Anschließend hat Frau Hartwig über den aktuellen Stand des Konzepts berichtet und Ihre Funktion in der Kreisverwaltung hervorgehoben.
Zurzeit befindet sich das Konzept in der Fertigstellung der Vulnerabilitätsanalyse und Erstellung der Gesamtstrategie, in der eine übergeordnete Strategie und Anpassungsziele formuliert werden.
Im November diesen Jahren finden die Workshops zur Maßnahmenfinalisierung statt. Das Konzept wird voraussichtlich im 1. Quartal 2024 fertiggestellt.
Die Umweltministerin Steffi Lemke zeigte sich an dem Prozess der Klimaanpassungskonzepterstellung sehr interessiert und stufte die Entwicklung als sehr positiv ein.
Sie wünschte dem Kreis Stormarn für die Finalisierung des Konzepts und die Umsetzung der Maßnahmen viel Erfolg. Der Kreis Stormarn konnte Steffi Lemke von der Relevanz der Förderung und der Notwendigkeit der Klimaanpassung nachhaltig überzeugen.
Es war ein gelungener Termin, bei dem sich die Presse vor Ort gut einbringen konnte und erneut die Pionierarbeit des Kreises Stormarn hervorgehoben wurde.
Online-Umfrage zur Klimaanpassung gibt Aufschluss über Sorgen und Aktivitäten der Bevölkerung im Kreis Stormarn
Bei der Erstellung des Klimaanpassungskonzepts für den Kreis Stormarn spielte die aktive Beteiligung der Bürger eine maßgebliche Rolle. Über den Zeitraum vom 06.07.2023 bis zum 05.08.2023 nahmen 440 Personen an der Online-Umfrage teil.
Ziel war es, einerseits bereits beobachtete Klimafolgen im Kreis Stormarn zu ermitteln und andererseits herauszufinden, welche Anpassungsmaßnahmen im Zuge des Klimawandels bereits von der Bevölkerung ergriffen werden. Das Ergebnis zeigt, dass die große Mehrheit der Befragten bereits die Auswirkungen des Klimawandels erleben und auch eigene Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung ergreifen.
Klimafolgen
Über 65 % der Befragten gaben an, dass sie mindestens eine Auswirkung des Klimawandels auf ihr Lebensumfeld erwarten. Jeder zweite Teilnehmende rechnet dabei mit Auswirkungen auf Gärten und Bäume, fast die Hälfte mit gesundheitlichen Auswirkungen. Bauliche, finanzielle und/oder weitere ökologische Auswirkungen werden von über 40 % der Befragten erwartet.
Nur eine Minderheit von 4,5 % gab an, keine Auswirkungen durch den Klimawandel auf sich zukommen zu sehen. Etwa ein Drittel der Befragten war sich noch darüber unklar, welche Auswirkungen der Klimawandel für sie bringen wird.
Veröffentlichung der interaktiven Karte zur Verortung von beobachteten Auswirkungen des Klimawandels
Auf einer interaktiven Karte konnten die Bürgerinnen und Bürger Orte und Gebiete im Kreis Stormarn markieren, die bereits heute von den Klimafolgen Hitze, Trockenheit, Starkregen oder Starkwind betroffen sind.
Insgesamt wurden 357 Einträge vorgenommen. Davon handelten über 100 Beiträge von Hitzefolgen und Starkregen, dicht gefolgt von Hinweisen zu Trockenheit und etwa 50 Meldungen zu Starkwind.
Die inhaltliche Auswertung der Hinweise der Bürgerinnen und Bürger zu den Klimafolgen ist derzeit noch in Arbeit. Dabei wird berücksichtigt, dass der Umfragezeitraum in einen eher kalten und regnerischen Zeitraum fiel und die Ergebnisse im Kontext betrachtet werden müssen.
In jedem Fall helfen sie dem Klimaanpassungsmanagement des Kreis Stormarn wie auch den Gemeinden bei der Identifikation der drängendsten Klimafolgen und der Planung zukünftiger Anpassungsmaßnahmen. Wir bedanken uns bei den Bürgerinnen und Bürgern für die zahlreichen Einträge und hilfreichen Kommentare.
Die interaktive Karte mit den Einträgen der Bürgerinnen und Bürger kann unter diesem Link eingesehen werden: https://www.ideenkarte.de/stormarn.
Bürgerinnen und Bürger setzen selbst Anpassungsmaßnahmen um
Die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Stormarn sind jedoch nicht nur mit Auswirkungen konfrontiert. Die Mehrheit der Befragten (62 %) gab an, bereits eigene Anpassungsmaßnahmen ergriffen zu haben.
Demnach ändert fast die Hälfte der Befragten an heißen Tagen ihr Trinkverhalten. Die Mittagshitze wird von 40 % gemieden. Ebenso viele gaben an, einen Sonnenschutz an ihren Fenstern angebracht zu haben. Es werden folglich vermehrt Maßnahmen für die eigene körperliche Gesundheit und das eigene Wohlergehen ergriffen.
Im Haus- und Gartenbereich ergreifen viele der Befragten (38 %) Maßnahmen, um den Garten naturnah und insektenfreundlich zu gestalten. Auch Wassersparen wird als Anpassungsmöglichkeit gesehen. Nur ein kleiner Teil der Befragten setzt aufwändigere Maßnahmen wie beispielsweise Fassaden- und Dachbegrünung um.
Insgesamt wurden mehr als 300 weitere Maßnahmen wurden über ein offenes Textfeld eingereicht. Klimaanpassung und Klimaschutz wurden bei vielen Vorschlägen zusammen gedacht, um einerseits das Voranschreiten des Klimawandels zu mindern und den Kreis Stormarn andererseits an die bereits stattfindende Klimaveränderung anzupassen.
Veranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger in der bundesweiten Woche der Klimaanpassung
Vom 18. – 22. September findet die bundesweite Woche der Klimaanpassung (WdKA) statt. In ganz Deutschland werden verschiedene Veranstaltungen zum Thema Klimaanpassung angeboten. Auf der Webseite der Woche der Klimaanpassung wurden bis jetzt über 150 Veranstaltungen eingetragen.
Alle Veranstaltungen sind auf der Webseite des Zentrum Klimaanpassung einsehbar: https://zentrum-klimaanpassung.de/wdka23/veranstaltungen.
Imagefilm der Klimaanpassungsmanagerin
Im Rahmen der WdKA wurde von Sarah Hartwig ein Imagefilm veröffentlicht. Der Film gibt einen Einblick über die Aufgaben des Klimaanpassungsmanagements. Den Film finden Sie unter: https://zentrum-klimaanpassung.de/wdka23 - n1194.
Der Kreis Stormarn beteiligt sich an der WdKA mit zwei Veranstaltungen die im Folgenden vorgestellt werden.
Informationsveranstaltung mit der Verbraucherzentrale und der Gemeinde Oststeinbek
Am 20. September sind die Bürgerinnen und Bürger herzlichen eingeladen an der Informationsveranstaltung Klimafolgen: Vorsorge gegen Starkregen und Überschwemmung teilzunehmen.
Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale und der Gemeinde Oststeinbek wird auf verschiedenen Ebenen beleuchtet, wie die Bürgerinnen und Bürger sich vor Starkregen schützen können. Sarah Hartwig wird hervorheben, welche Bedeutung und welchen Nutzen das Klimaanpassungskonzept für Bürgerinnen und Bürger hat. Die Veranstaltung findet Online statt und beginnt um 19:00 Uhr.
Für die Anmeldung und weitere Informationen verwenden Sie bitte den folgenden Link: https://join.next.edudip.com/de/webinar/klimafolgen-vorsorge-gegen-starkregen-und-uberschwemmung/1934874.
Klimaspaziergang in der Wolkenweher Niederung und im Brenner Moor
Am 21. September um 17:30 Uhr laden Vorsitzende des Naturschutzbeirats Dr. Ulrike Graeber, Klaus Graeber Vorsitzender vom NABU Bad Oldesloe und Klimaanpassungsmanagerin Sarah Hartwig des Kreises Stormarn zum Klimaspaziergang ein.
Treffpunkt ist der Parkplatz der Wolkenweher Niederung zur Grünen Brücke: https://goo.gl/maps/ag9uPnmKXfk5adpS9.
Während des Klimaspaziergangs werden die Wolkenweher Niederung und das Brenner Moor besichtigt. Dabei wird die Bedeutung für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels beleuchtet. Im Fokus steht dabei der Umgang mit Hochwasserrisiken. Synergien mit anderen Bereichen wie der Naturschutz, Klimaschutz und der Naherholung werden ebenfalls beleuchtet.
Für die Exkursion sind 1,5 – 2 Stunden angedacht.
Melden Sie sich bitte per Mail bis zum 18. September unter s.hartwig@kreis-stormarn.de an.
Bei Gewitter und Starkregen findet die Exkursion nicht statt. Das wird auf der Webseite der WdKA bekannt gegeben https://zentrum-klimaanpassung.de/wdka23/veranstaltungen.