Fachtag Frühe Hilfen 2024
Am 02.12.2024 sind 70 Teilnehmende der Einladung des Kreis Stormarn und des Krankenhaus St. Adolfstift Reinbek gefolgt. Das Fachpublikum folgte nach einem Grußwort des Landrats drei Vorträgen Expertinnen aus den Frühen Hilfen zu Prävention und Kooperation.
Besonders herausgestellt wurde die Wirksamkeit früher Unterstützung für Familien beruhend auf Freiwilligkeit, Kenntnis der Fachkräfte voneinander und der Annahme der Familien auf Augenhöhe. Übereinstimmend wurde festgestellt, über Frühen Hilfen hinaus bedarf es gelingender kommunaler Präventionsketten, um Wirksamkeit zu sichern und fortzuführen.
auf dem Foto: Prof. Ute Thyen UKSH & Vorsitzende Beirat Frühe Hilfen NZFH, Susann Lindstedt Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen Kreis Stormarn, Catrin Peter Frühe Hilfen Fachkraft Krankenhaus Reinbek, Stephanie Homfeldt Ministerium Kiel, Prof. Carmen Hack FH Kiel
Fachtag Frühe Hilfen zeigt Wege der Wirksamkeit früher Unterstützung von Familien auf
Einer Einladung der Netzwerkkoordinatorin des Kreises Stormarn, Susann Lindstedt, in Kooperation mit dem Krankenhaus St. Adolf Stift Reinbek und dem dortigen Projekt „Bester Start ins Leben“ der Frühe Hilfen-Fachkraft Catrin Peter zu einem informativen Fachtag am 2. Dezember waren 70 Fachkräfte gefolgt.
Landrat Dr. Henning Görtz eröffnete den Tag mit einem Grußwort, in dem er auf die hilfreichen Angebote der Frühen Hilfen für junge Familien verwies, aber auch auf die Notwendigkeit, bei angespannter Haushaltslage die Daseinsvorsorge nicht zu vernachlässigen.
Der Grundgedanke früher und präventiver Ansätze sichere sowohl für die Familien bessere Entwicklungschancen, als auch eine Entlastung der Unterstützungssysteme im weiteren Lebensverlauf. Hier müsse auf Bundes-, Landes-, und Kreisebene klar Verantwortung übernommen werden, denn im kommunalen Haushalt stellen soziale Leistung einen erheblichen Teil der Ausgaben dar.
Im Zuge der Bemühungen auf Bundeseben die Frühen Hilfen gesetzlich zu verankern und finanziell als Kooperation zwischen SGB V und SGB VIII zu verantworten, ist auch die Referentin Prof. Ute Thyen als Vorsitzende des Beirats des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen eine starke Stimme.
Ihr Vortrag „Zusammenwirken von Selbstwirksamkeit in Familien und professionellen Hilfen. Was brauchen Familien und wie kann ich unterstützen?“ beleuchtete, welche Lebenslagen zu problematischen Startbedingungen führen, und wie diese aus der Perspektive der Familien mit Freiwilligkeit und Autonomie verbessert werden können, wenn Fachkräfte multiprofessionell kooperieren.
Die Frühen Hilfen als Grundstein gelingender integrierter Präventionsketten auf kommunaler Ebene setze Professorin Carmen Hack von der Fachhochschule Kiel auf die Agenda.
Mit Blick auf die Bedürfnisse der Kinder, Familien und jungen Menschen Settings vorzuhalten und die Versäulung von Verwaltung und Angeboten aufzuheben, könne biografische Übergänge ohne Brüche ermöglichen. Hier sei es unerlässlich, dass sich die Fachkräfte aus Netzwerkveranstaltungen kennen und um ihre Möglichkeiten wissen.
Stephanie Homfeldt von der Landeskoordinierung Bundesstiftung Frühe Hilfen im Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung, zeigte in Ihrem Beitrag den Auftrag, die Grenzen und die Haltung der Gesundheitsfachkräfte der präventiven Frühen Hilfen im Spannungsfeld zum Kinderschutz auf.
Hier bedürfe es der eindeutigen Auftragsklärung, um mit Rollenklarheit in Familiensystemen wirksam und hilfreich agieren zu können. Die Chance der Frühen Hilfen liegt in der Annahme durch die Familie auf Augenhöhe und unter der Voraussetzung absoluter Freiwilligkeit.
Mit vielen Impulsen und regem Austausch im Fachpublikum fand der Tag großen Anklang bei den Teilnehmenden.
Der nächste kreisweite Fachtag Frühe Hilfen wird 2026 stattfinden.