Radwandern in Stormarn:
Tour 11 - Zu Eisvogel und Himmelsziege
Tourenlänge 34 km
Start U Hoisbüttel ÖPNV U Hoisbüttel,U Ahrensburg West,U Buckhorn P am U Hoisbüttel, Friedhof Volksdorf, Bredenbeker Teiche
In Quellental,Moor und Brook erlebt man ein Stück ursprünglicher Natur und trifft auf seltene Tiere und Pflanzen. Der Weg führt auf schmalen Straßen und Radwanderwegen durch die Walddörfer im Nordosten von Hamburg und durch drei unterschiedliche Naturschutzgebiete.
Ins Buschwindröschental
Vom U-Bahnhof Hoisbüttel gelangt man über kleine Straßen durch die sogenannten Walddörfer im Nordosten von Hamburg zum Naturschutzgebiet Rodenbeker Quellental (1) am Oberlauf der Alster.
Es entstand als eiszeitliches Schmelzwasser- Flusssystem und wird von vielen Bächen, sogenannten Beken durchflossen, darunter die Rodenbek, die Bredenbek und die Lottbek, die in Ost-West-Richtung zur Alster fließen.
Ein kleines Stück bergan muss man schon kräftig in die Pedale treten, um den eiszeitlichen Grundmoränenzug im Sarenweg von der Brücke über die Alster an der Straße »Trillup « zu erklimmen.
Tief unten plätschert das Wasser durch den Laubmischwald aus Buchen, Eichen, Birken, Erlen und moosig-grünen Teppichen, die im Frühling mit Buschwindröschen bedeckt sind. In den Uferböschungen brütet der Eisvogel.
Ein Besuch bei der Himmelsziege
Weiter geht es durch Haselhohlwege im Olenreem und durch Hamburger Wohngebiete bis zum Naturschutzgebiet Wittmoor (2), einem Hochmoor mit Heide- und Trockenrasenbiotopen, das noch bis in die 1950er Jahre zur Torfgewinnung genutzt wurde. 1933 wurden hier Häftlinge des kurzzeitig in einer Torfverwertungsfabrik eingerichteten KZ Wittmoor zum Torfabbau und zur Moortrockenlegung eingesetzt.
Auf dem Damm der alten Lorenbahn führt heute ein Wanderweg durch das renaturierte Moor. Heute finden sich im renaturierten Wittmoor wieder typische Hochmoorpflanzen wie Wollgras, Moosbeere oder fleischfressender Sonnentau.
Auch viele Falter und Frösche, Kreuzottern und Mooreidechsen sowie die beim Balzflug »meckernde« Bekassine, daher auch »Himmelsziege« genannt, bewohnen das Moor.
Entlang der Alster zu ökologischem Landbau
Über den Mesterbrookweg gelangt man nach Duvenstedt. Hier zweigt vom Duvenstedter Triftweg nach der Überquerung der Alster der Todtenredder ab, der bald in einen Wanderweg entlang der Alster übergeht.
Auf der anderen Seite des Flusses liegt das Gut Wulksfelde (3) mit Herrenhaus, Wirtschaftsgebäuden und Hofladen, zu dem sich ein Abstecher lohnt, sobald der Wulksfelder Weg an der Alsterschleuse erreicht ist. Auf dem gemäß Bioland-Richtlinien ökologisch wirtschaftenden Gut kann man sich ausgiebig umschauen und das ländliche Ambiente genießen.
Zurück auf der Tour erstreckt sich das Naherholungsgebiet Oberalster bis zum Rader Forst. Hier spürt man den Resten von Langbett und Grabhügeln (4) aus der jüngeren Steinzeit nach, die auf einem Übersichtsplan am Forstparkplatz verzeichnet sind.
Zu Milan, Dachs und Damwild
In den ausgedehnten und urwüchsigen Naturschutzgebieten Duvenstedter und Hansdorfer Brook (5) (Tour 12) empfängt einen ein moosgrün-graues Farbenspiel aus Gräsern,weiß-schwarzen Birkenstämmen und verwunschenen Eichen. Die Zeit scheint hier fast still zu stehen.
Mit etwas Glück und Geduld erspäht man im Mosaik aus Wäldern, Mooren, Heideflächen, Wiesen und Tümpeln Hirsch, Dachs, Kranich oder Milan. Zur Brunftzeit des Rotwildes im September sind einige Wege im Brook zum Schutz von Wild und Wanderer gesperrt. Auch zur Brutzeit der Kraniche ist der Zugang zu bestimmten Bereichen des Brooks eingeschränkt.
Über den Bunsbach am Rast- und Parkplatz am Weg zum Brook hinweg führt der Weg nach Bünningstedt und weiter zu den Bredenbeker Teichen, wo ein Sprung ins Wasser des Freibades oder ein Besuch im nahe gelegenen Skulpturenpark am Haus am Schüberg (6) lockt (Tour 15).
Auf dem Weg zum Ausgangspunkt trifft man ein weiteres Mal die schon bekannten Bäche Bredenbek und Lottbek und fährt vorbei am waldigen Volksdorfer Friedhof. Von der U-Bahn-Station Buckhorn geht es bei Bedarf über einen Wanderweg zwischen Bahntrasse und Friedhof, der an »Ohlendorffs Tannen« die Seite der Gleise wechselt, zurück zum U-Bahnhof Hoisbüttel.