Radwandern in Stormarn:
Tour 16 - Stormarner Landlust
Tourenlänge 29 km
Start Hoisdorf, Stormarnsches Dorfmuseum ÖPNV Bhf/S Ahrensburg, U Schmalenbeck Pstraßenbegleitend im Dorf
Abwechslungsreich geht es auf dieser Tour durch Wälder und Felder, alte Dörfer und am Rand von Ahrensburg und Großhansdorf entlang. Die Strecke ist überwiegend sehr komfortabel zu fahren, denn sie hat nur wenige Steigungen und verläuft auf wenig befahrenen, überwiegend asphaltierten Wegen.
Vom einstigen Landleben
Am Stormarnschen Dorfmuseum (1) in Hoisdorf geht es auf den Sattel. In dem reetgedeckten Bauernhaus, das 1750 vom Nachfahren eines Hugenotten als Schmiede errichtet wurde, wird das ländliche Wohnen und Wirtschaften in vorindustrieller Zeit lebendig.
Auch auf dem Hof gibt es mit einem kräuterreichen Bauerngarten und alten landwirtschaftlichen Geräten viel zu entdecken. Vom Museum aus fährt man nach Süden, vorbei am malerischen Dorfanger mit seinem Teich und den rahmenden alten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden.
Abseits dieses historischen Ortskerns ist Hoisdorf, vor allem jenseits der Hoisdorfer Teiche (5), in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen. Im Zweiten Weltkrieg brachten sich viele Hamburger nach den Bombenangriffen in den hiesigen Schrebergartenlauben in Sicherheit und blieben für immer. Diese »Butenhamborger« gründeten in Hoisdorf sogar einen eigenen Verein.
Über die Bahnhofstraße findet man an einem alten Bahnhofsgebäude den Anschluss an die ehemalige Bahntrasse der »Südstormarnschen Kreisbahn« (Tour 10).
Hinein ins Pferdeland
Auf dem Bahndamm geht es in sanfter Steigung über den Sieker Berg. Wer Lust hat, macht einen Abstecher nach Siek (2), dessen weitläufigen Dorfanger die neugotische Kirche von 1883, eine Friedenseiche und ein Ehrenmal prägen.
Innen befinden sich ein Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert und ein Altar mit geschnitzten Tafeln von 1630. Falls die Kirche geschlossen ist, hilft das Kirchenbüro (Kirchenweg 8–10, 22962 Siek, T 04107 9152).
Eine Tafel an der Außenwand erinnert an die »Franzosenzeit«, als während der Napoleonischen Kriege russische Kosaken gegen dänische Dragoner kämpften, die mit den Franzosen verbündet waren.
Auch in der Nähe von Siek fanden Kämpfe statt.Kurz vor Papendorf beschreibt die Tour eine Wendung auf den Meilsdorfer Damm, der die Alte Landstraße (3) von 1850/1870 quert, die etwas weiter westlich noch mit dem ursprünglichen Natursteinpflaster befestigt ist.
Hier lohnt es sich auch einen Blick auf die Windmühle (3) in Fleischgaffel zu werfen, die heute ein Tagungshaus beherbergt. In der Umgebung der sehr ländlichen Dörfer Meilsdorf und Ahrensfelde finden Reiter in den Reitställen und auf den Reitwegen ausgezeichnete Bedingungen für ihren Sport und für den Urlaub mit dem eigenen Pferd.
Landhäuser unter alten Bäumen
Bei der Weiterfahrt gelangt man mit der Querung des Ahrensburger Ostrings unvermittelt ins vorstädtisch anmutende Großhansdorf.
Der Straßenname »Vierbergen« (4) bezieht sich auf vier heidebewachsene Hügelkuppen, die ab 1908 in den Landschaftspark der Villa Tannenhöft des Hamburger Schifffahrtskaufmanns George Henry Lütgens einbezogen wurden. Ab 1928 wurden die Hügel durch Kiesabbau abgetragen.
Der Park wurde zu einer bedeutenden Baumsammlung (Arboretum) entwickelt und ab 1948 wurde auf dem Gelände passenderweise das Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung eingerichtet.
Gegenüber befindet sich an der Parkklinik Manhagen (4) ein weiterer spannender Landschaftsgarten, in dem das alte Landhaus Wulfriede idyllisch zwischen alten Bäumen am Teich liegt.
Von Jägern und Fischern
Am Ortsrand von Ahrensburg (Tour 15) geht es durch die Niederung des Hopfenbachs in Richtung Beimoor. Der dortige Wald wurde einst als Tiergarten genutzt, in dessen Sauengehege den Gästen des Gutes Ahrensburg der Jagderfolg erleichtert wurde.
Nach der schattigen Fahrt durch den ausgedehnten Wald, durch den auch der Stormarnweg führt, gelangt man auf schmaler, kurvenreicher Straße zurück nach Hoisdorf.
Kurz vor dem Ziel wird der Stormarnweg nochmals gekreuzt, der am Naturschutzgebiet Hoisdorfer Teiche (5) entlang führt. Die Teiche wurden einst intensiv für die Fischzucht genutzt und sind heute für ihre reiche Vogelwelt bekannt.
Vor der Rückkehr zum Stormarner Dorfmuseum lockt ein Tourenausklang im Landhaus Hoisdorf.