Radwandern in Stormarn:
Tour 19 - Von Wasser-, Draht- und Kornmühlen
Tourenlänge 34 km
Start Trittau P Parkmöglichkeiten im Ort
Hinweis: Vom Sachsenwald kommend befindet sich hinter der Doktorbrücke über die Bille ein kurzer, steiler Weg mit schlechter Wegstrecke. Hier muss ggf. das Rad geschoben werden.
Von Trittau aus führt die Tour durch die Täler naturnaher Flüsse, vorbei an Wassermühlen und frühgeschichtlichen Grabhügeln. Auf den Dämmen alter Bahntrassen erschließen sich die Wälder und Seen der Stormarnschen Schweiz, in der es wunderschöne Plätze zum Pausieren und Einkehren zu entdecken gibt.
Ort, wo die Drohnen sind
Im Zentrum von Trittau geht es in den Sattel. Der Ort geht auf eine slawische Siedlung zurück, deren altpolabischer Name soviel wie »Ort, wo die Drohnen sind« bedeutet.
Über die Poststraße gelangt man zur Möllner Straße, die schmal und mit Kopfsteinpflaster befestigt zur Trittauer Wassermühle (1) und zum benachbarten Atelierhaus führt.
Die Mühle war bis 1973 als Kornmühle in Betrieb und beherbergt heute ein Kunst- und Kulturzentrum (Tour 17). Nahe dem idyllischen Mühlenteich liegen auch der frühere »Burgkrug« und die »Napoleonbrücke « (2) aus Granitquadern, über die bereits Bonapartes Truppen gezogen sein sollen (Tour 17).
Trittau war über Jahrhunderte Verwaltungssitz eines riesigen Amtes und Schauplatz politischer Ränke und militärischer Kampfhandlungen. Wegen der strategisch günstigen Lage am Südrand des Herzogtums Holstein wurde 1326 eine Burg (3) errichtet, wo es in den folgenden Jahrhunderten immer wieder zu Auseinandersetzungen kam.
Später wurde anstelle der Burg ein zweiflügliges Schloss gebaut. Vom ehemaligen Burg- und Schlossplatz zeugt heute noch die herausgehobene, rechteckige Geländeform in der Billeniederung, die in Anlehnung an die ukrainische Halbinsel im Schwarzen Meer »Krim« genannt wird.
Zur Grander Wassermühle
Die Hamburger Straße führt aus Trittau heraus nach Kuddewörde zur Grander Wassermühle (4), die bereits 1303 erstmals erwähnt wurde. Der Fachwerkbau liegt romantisch an der Bille und verführt zur Einkehr ins gleichnamige Restaurant.
Die Bille (5) ist auabwärts als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das klare Wasser und die naturnahen Ufer sind Heimat seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Selbst die Wasseramsel und den Eisvogel, wegen seines blauen Gefieders auch »fliegender Smaragd« genannt, bekommt man mit etwas Glück zu Gesicht.
Im Sachsenwald, der teilweise zum Besitz der Fürstenfamilie von Bismarck in Friedrichsruh (6) gehört, zeugen viele Grabhügel (7) von einer dichten bronze- und eisenzeitlichen Besiedlung.
Der Sachsenwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Schleswig-Holsteins und Rest des Urwaldes, der seit über 2000 Jahren das Land bedeckt. Friedrichsruh ist mit seinen historischen Gebäuden, dem Garten der Schmetterlinge und dem Bismarck- Museen einen Umweg wert.
Von dort aus führt die Tour wieder durch den Sachsenwald zur »Doktorbrücke « über die Bille und nach Witzhave. Auf wenig befahrenen Straßen gelangt man ins dörfliche Papendorf (8) (Tour 21), wobei der kurvenreiche, baumgesäumte Abschnitt am Brunsbach hinter Rausdorf ein besonderes Vergnügen bereitet.
Radeln auf dem Bahndamm
Eine alte Bahntrasse (Tour 10) führt in die wald- und seenreiche Stormarnsche Schweiz. In Lütjensee und Umgebung gibt es unzählige Möglichkeiten für eine Pause vor landschaftlich reizvoller Kulisse und eine Abkühlung in einem der Seen. Der Hochseilgarten Lütjensee lädt zu anderen Bewegungen zwischen den Bäumen ein.
Bei einer Runde um den Lütjensee können auch mittelalterliche Burgreste und das Naturschutzgebiet »Kranika« erkundet werden. Etwas abseits der Route liegt Grönwohld, als Büttenwarder TV-bekannt und im Internet als virtuelles Dorf des Kreises Stormarn zu finden.
Sehenswert sind die heute privat genutzte Grönwohlder Drahtmühle (9) (Tour 17) und die Röperkate. Auf einer der nahen historischen Bahntrassen (Tour 10), die sich südlich von Grönwohld vereinen, führt die Tour zurück nach Trittau.
Von den Dämmen aus bereichern immer wieder Blicke auf Wiesen und Teiche das Wegeerlebnis. In Trittau, das schon 1248 zum Kirchort erhoben wurde, ist zum Abschluss noch der Kirchplatz mit der Trittauer Kirche (10) und der nahe gelegene Friedhof mit seinem alten Baumbestand zu erkunden.