Radwandern in Stormarn:
Tour 3 - Auf den Spuren der Mönche
Tourenlänge 33 km
Start Reinfeld ÖPNV Bhf Reinfeld, Bhf Bad Oldesloe P Am Freibad Herrenteich in der Straße »Schuhwiese«
Zu ehemaligen klösterlichen Teichen, Kirchen, Ritter- und Großsteingräbern und zur Wirkungsstätte des Mennoniten Menno Simons führt diese Tour. Dazu sind gelegentlich auch einige Hügel zu erklimmen, die die Eiszeit in die Landschaft prägte.
Der Fischteich der Mönche
Los geht es in Reinfeld. Hier liegt der langgestreckte Herrenteich (1), der einst von den Zisterziensermönchen des 1186 gegründeten ehemaligen Klosters Reinfeld als Fischteich aufgestaut wurde. Er lieferte zur Fastenzeit Fisch für die Priestermönche, also die damaligen »Herren«.
Noch heute werden im Oktober Karpfen abgefischt und stehen dann nicht nur in ganz Reinfeld auf der Speisekarte.
Bis vor kurzem befand sich am Teich die Reinfelder Mühle, ein großer Klinkerbau. Heute ist nur noch das Stauwehr zu finden. Das Freibad am Herrenteich, den Naturerlebnispfad und das Naturschutzgebiet Oberer Herrenteich sollte man sich für die Rückkehr vormerken.
Zu den Mennoniten
Über die Segeberger Straße führt der Weg auf und ab über Steinfeld nach Poggensee. Hier hat man sich an heißen Tagen einen Sprung ins kühle Nass des Freibades Poggensee verdient, bevor die Mennokate (2) mit ihrem kleinen Museum in die Gedankenwelt des Menno Simons (1496–1561) führt. Die einfache kleine reetgedeckte Kate mit der mehrstämmigen alten Linde davor war seine Wirkungsstätte. Von hier aus wies er der damals zersplitterten Täuferbewegung der Mennoniten einen neuen Weg und druckte seine Schriften.
Auf dem weiteren Weg von Poggensee nach Wakendorf I sind ein Café im Gut Neufresenburg und zwei Hofläden zu finden. Die Hügel sind hier sanft.
Mehr Mönchsspuren in Zarpen
Die mächtigen Zarpener Wallberge (3) vergegenwärtigen dann wieder die Kraft der Eiszeit, deren Schmelzwasser die dammartigen Ablagerungen hinterließ (Tour 1). Der in Zarpen gelegene Struckteich (4) wurde, so wie der Herrenteich, schon von den Reinfelder Mönchen in einer Senke aufgestaut. Der flache See beherbergt heute seltene Vogelarten und an seinem Ufer lässt sich idyllisch picknicken (Tour 1).
Vorbei an der heute flügellosen, privaten Windmühle Zarpen, einem Galerie-Holländer, gelangt man ins Dorf. Auch die freskengeschmückte Backsteinkirche (5) mit holzschindelgedecktem Turm in Zarpen geht auf die Zeit des Klosters bald nach 1221 zurück. Einzelne Teile des Baus stammen noch heute aus dem 13. Jahrhundert (Tour 1).
Großsteingrab, Klostermauer und Grabsteine der Äbte
Fast zurück in Reinfeld lohnt noch ein Abstecher von der Straße »Schuhwiese« zum einzigen in Stormarn noch erhaltenen und restaurierten Großsteingrab (6) aus der jüngeren Steinzeit. Es ist im Wald über einen rund 400 m langen Weg erreichbar, der gegenüber dem Wanderweg zum Herrenteich von der Straße abzweigt (Tour 4).
Auf dem Weg zum Bahnhof und in die Stadt fährt man an der Nordgrenze des Grundstücks Matthias-Claudius- Straße 35 an der denkmalgeschützten Ziegelmauer des ehemaligen Zisterzienserklosters (1186–1582) entlang. Der Abtstab ist noch heute im Stadtwappen Reinfelds zu finden.
Die Matthias-Claudius-Kirche (7), ein verputzter Backsteinbau von 1636, trägt ihren Namen seit 1940 zu Ehren des Dichters Matthias Claudius (1740–1815), Sohn der Stadt, dessen Vater Pastor in Reinfeld war. Das Heimatmuseum würdigt sein Schaffen in einer entsprechenden Sammlung und informiert zum ehemaligen Reinfelder Kloster und Schloss.
Außen an der Kirche und in der Nordkapelle befinden sich kalksteinerne Grabsteine der Äbte von Reinfeld und Rittergrabsteine aus der Zeit von 1305 bis 1541. Eine Reihe alter Linden umfängt schützend den kleinen Friedhof.