Landrat Rolf Breusing
10/1940 - 8/1942
Rolf Breusing
(*26.07.1910 †16.11.2004)
Landrat 10/1940 – 8/1942/1945
Mit Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften erfolgte Rolf Breusings Ernennung zum Referendar beim Regierungspräsidium in Köln und sein Einsatz beim dortigen Polizeipräsidium und beim Landratsamt Bonn. 1936 wechselte er zum Landratsamt Nauen. Bereits 1930 war Breusing in die NSDAP eingetreten, 1933 dann in die SS, später in weitere NS-Organisationen.
1940 wurde Breusing, inzwischen Regierungsrat, zum Landrat von Stormarn berufen. Er engagierte sich für das DRK als kriegswichtige Einrichtung und organisierte während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) die Kriegswirtschaft des Kreises. Wie bei seinen Vorgängern kam es wegen der Kreisstadt-Frage zu Konflikten mit der NSDAP-Kreisleitung.
Zunächst befürwortete Breusing den Verbleib in Wandsbek, sprach sich ab Ende 1941 jedoch für eine Verlegung in das Kreisgebiet aus. Er engagierte sich im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD), berichtete in Stormarner Geheimdienstangelegenheiten der übergeordneten NS-Institution in Kiel und wurde dafür zum SS-Obersturmführer befördert.
Trotz seiner starken Affinität zum Nationalsozialismus bewirkte er einen Deportationsaufschub für eine jüdische Familie. Zu den Verbrechen des NS-Regimes wie die Vernichtung der Juden oder Zwangsarbeit stellte er sich später ahnungslos.
1942 erfolgte Breusings Einberufung zur Wehrmacht. Formal blieb er bis 1945 amtierender Landrat des Kreises. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er beim Landesversorgungsamt Neumünster unterkommen und war geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages (1956–1975).