Radwandern in Stormarn:
Tour 14 - Durch die Pölitzer Schweiz und Steinburger Höhen
Tourenlänge 34 km
Start Rohlfshagen ÖPNV Bhf Bad Oldesloe P Parkplatz Rohlfshagen, Barkhorster Straße
Schnurgerade im Westen und kurvenreich im Osten führt diese Tour in die hügelige »Pölitzer Schweiz « und auf einen Höhenzug bei Schiphorst. Das Auf und Ab kräftigt die Waden. Um das hoch gelegene Dorf Eichede mit seinem wunderschönen Dorfanger zu besuchen, kann die Tour verschiedentlich variiert werden.
Zum Start in den Wald
Los geht‘s in der »Rohlfshagener Holzkoppel«, einem schönen Wald, durch den der Radwanderweg führt, der einst die erste Bahntrasse Stormarns war (Tour 10). Schon nach kurzer Fahrt lichtet sich das Grün und Obstbäume verführen im Spätsommer zum Naschen.
An der Straßenquerung Richtung Herrenhof steht ein ehemaliges Bahnhofsgebäude (1), das daran erinnert, dass der kleine Ort Rohlfshagen einst zwei Bahnhöfe besaß: Diesen an der Bahnlinie Bad Oldesloe – Schwarzenbek und die Station Kupfermühle an der Strecke Lübeck – Hamburg.
Schon vor 100 Jahren genossen Ausflügler die Landschaft und strebten in die nahen Gastwirtschaften.
Durch stille Dörfer
Der Bahndamm wird am Ortsrand von Rümpel verlassen, um in Richtung Pölitz (2) abzubiegen. Abseits der Hauptstraße ist an der Straße »Rundling « die so bezeichnete Dorfform sehenswert, von wo aus man auch den Turmhügel »Freedbargen « (2) (Tour 8) und das Tal der durch die Pölitzer Schweiz rasch dahinströmenden Barnitz (3) entdecken kann.
Diese wird kurz hinter Pölitz von einer historischen Granitquaderbrücke (3) von 1833 überspannt, zu der ein kurzer Abstecher lohnt. Von Menschenhand kaum beeinflusst, fließt der Bach in weiten Schwüngen durch feuchte Wiesen und Auwälder und bietet seltenen Pflanzen und Tieren ein Refugium.
Hinter Schwienköben folgt die Route schmalen, knickgesäumten Straßen nach Schmachthagen. Spannend ist ein Abstecher durch die Lindenallee, die kurz vor Schmachthagen von der Dorfstraße abzweigt, um einen Blick auf das klassizistische Herrenhaus des Gutes Krummbek (4) zu werfen, das ab 1803 vom dänischen Architekten C.F. Hansen erbaut wurde.
Dieser war zu seiner Zeit ein »Stararchitekt«, der u.a. auch das Bad Oldesloer Rathaus und viele Herrenhäuser wie das Gutshaus Altfresenburg (Tour 8) entwarf. Das Herrenhaus Krummbek ist privat und für Besucher nicht geöffnet.
Die wenig befahrene Straße führt weiter nach Stubben im Herzogtum Lauenburg mit seinem ausgedehnten Dorfanger, an dem die Alte Dorfschule (5) (Tour 9) mit ihren Rundgiebeln liegt, die heute als Feuerwehrhaus dient. Hier ist Gelegenheit für eine Radelpause, und auch die »Stubber Diele« lädt zur Einkehr ein.
Hügelauf und hügelab ins Storchenparadies
Die hügelige Landschaft auf dem Abschnitt zwischen Schiphorst und Sprenge fordert Einsatz und belohnt mit weiten Blicken in die Landschaft und flotten Abfahrten. Schiphorst wurde 1230 als »sciphorst « erwähnt, was Schäferei bedeutete.
Das Dorf liegt hoch auf einer Wasserscheide. Von hier aus strömen die Barnitz und die Kohbek im Norden in Richtung Trave und Ostsee, während das Wasser der Schönau im Süden zur Bille und so zur Nordsee fließt.
Durch die Niederungen stelzen Störche, die in den benachbarten Dörfern ihre Jungen aufziehen, auf der Suche nach Würmern, Fröschen und Insekten.
Sowohl von Schiphorst über den Schiphorster Weg als auch von Franzdorf über die Möllner Straße ergeben sich Möglichkeiten zur Fahrt über den Höhenzug nach Eichede, wo der Dorfanger (6) mit seiner Lindenrahmung, der Fachwerkkirche von 1757 und der ehemaligen Schule ein eindrucksvolles Ensemble bilden.
Nach diesem Abstecher geht es entweder auf demselben Weg zurück oder zum Tourenanschluss nach Mollhagen.
Noch ein paar Kilometer Bahndamm
Folgt man der ausgeschilderten Route über Schönberg und Sprenge, geht es in Mollhagen wieder auf den Bahndamm. Auf der ebenen Strecke rollt das Rad endlich wieder fast von allein auf der genussvollen Fahrt zwischen Weißdorn, Hasel und Schlehen.
Gelegentliche Lücken im Gehölz geben den Blick auf Felder, Wiesen und Pferde frei. So nähert man sich entspannt dem Ausgangspunkt der Tour im Wald.
Wenn die Kraft noch reicht, gönnt man sich eine weitere Schussfahrt zur »Rohlfshagener Kupfermühle « und schiebt anschließend das Rad gut gestärkt bergan zurück in den Wald.