Radwandern in Stormarn:
Tour 8 - Zu baumumkränzten Plätzen des Hügellandes
Tourenlänge 34 km
Start Bad Oldesloe ÖPNV Bhf Bad Oldesloe, Bhf Reinfeld P am Kurparkstadion und in der Innenstadt Bad Oldesloe
Zu symbolreichen Einzelbäumen, Lindenreihen, Alleen und baumumkränzten Plätzen führt diese Tour durch das sanfte Hügelland rund um die Flüsse Barnitz und Trave. Der Weg geht auf und an wenig befahrenen Straßen entlang, in Teilen auch auf Radwanderwegen.
Kurpark und Kirchberg in Bad Oldesloe
Vom Parkplatz am Kurparkstadion und vom Bahnhof ist es nicht weit bis zum Kurpark (1), der im 19. Jahrhundert Mittelpunkt eines beliebten Sol-, Moor- und Schwefelbades war, das der Oldesloer Apotheker Dr. Friedrich August Lorentzen 1813 gründete (Tour 7).
An der Stadtseite gab es ab 1823 eine markante vierreihige Allee als Promenade, etwas südlich parallel zur heutigen Straße »Kurparkallee «. Die noch am Parkeingang vorhandenen großen alten Eichen und Linden dürften ein Rest dieser Promenadenallee sein. Auch andere markante Bäume begleiten heute noch die Wege des naturnah gestalteten Parks.
Vom Kurpark fällt der Blick auf die Peter-Paul-Kirche (1763,Turm 1886) der historischen Innenstadt (2) (Tour 7) auf dem von alten Linden gerahmten Kirchberg. Rund um die Kirche stehen noch einige der alten Grabmale des ehemaligen Kirchhofs.
Als dieser nicht mehr ausreichte, legte man 1823 den Alten Friedhof an der heutigen Bahnhofstraße an. Dieser Friedhof mit einem backsteinernen Torhaus des Hamburger Architekten Alexis de Chateauneuf (1799–1853) wurde mit Alleen aus geschnittenen Linden eingefasst und durch kreuzförmige Wege in vier Quadranten unterteilt. Heute ist der ehemalige Friedhof ein kleiner Park.
Mennolinde und Gutsalleen
Von Bad Oldesloe führt die Tour über die Segeberger Straße und vorbei am Brenner Moor (3) (Tour 2) bis zur Mennokate (4) (Tour 3) aus dem 16. Jahrhundert. Die davor stehende mächtige Linde wurde wohl schon von Menno Simons (1496–1561) gepflanzt und blickt demzufolge auf fast 500 Jahre Zeitgeschichte zurück.
Nahe bei liegt auch das Gut Altfresenburg. Die Mennoniten, eine religiöse Glaubensgemeinschaft der Täuferbewegung, hatte hier einst der Gutsherr von Ahlefeldt ab 1543 angesiedelt, sie unter seinen Schutz gestellt und ihnen in der Mennokate eine Druckerei zur Vervielfältigung ihrer Schriften eingerichtet. Eine alte Lindenallee am Gut zeugt noch von der Gestaltung der Gutslandschaft.
Friedenseiche und baumumkränztes Ehrenmal
Von hier geht es vorbei am Freibad Poggensee auf hügeliger Strecke mit Höhenunterschieden bis zu rund 50 Metern Richtung Reinfeld. Dort zweigt die Route von der Straße Bolande ab auf eine bewaldete Radelstrecke auf teilweise festen Sandwegen durch das Steinkampsholz. Am Travehof mit seinem weißen Torbogen an der B75 geht es nach Süden.
Zwischen Benstaben und Meddewade eröffnen sich dabei wunderschöne Ausblicke ins Tal der Trave. In Meddewade befinden sich auf der Hauptkreuzung der Dorfstraße eine mächtige Friedenseiche (5) von 1871 und ein großer Findling als Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Kurz danach liegt am Weg eine hübsche Reetdachkate.
Nach Querung der B208 fällt in Rethwischdorf ein auf einem Hügel liegendes Ehrenmal (6) gegenüber dem Friedhof und der Kirche ins Auge. Beschattet von alten Bäumen blickt man von hier weit ins Land. Solche monumentalen Ehrenmale entstanden als Ausdruck der Auffassung dieser Zeit vielerorts nach dem Ersten Weltkrieg und wurden zumeist nach 1945 ergänzt.
Rundlingsdorf und Freedbargen
Vorbei am privaten Herrenhaus Treuholz (1904) und dem als Wohnund Pflegeheim genutzten Herrenhaus (1912) des Gutes in Schulenburg geht es auf wenig befahrenen Straßen südlich des Tals der Barnitz und durch die Pölitzer Schweiz weiter nach Pölitz (7).
Dies ist ein typisches Rundlingsdorf, das auf einer Anhöhe am Rande der begrenzenden feuchten Niederung der Barnitz entstand. Die Gehöfte gruppieren sich dabei hufeisenförmig um einen Dorfplatz, der sich am Ende einer von Bäumen gesäumten Zufahrtsstraße, hier bezeichnenderweise mit dem Namen »Rundling«, befindet.
Anders als bei einem Straßendorf gab es hier wegen der Lage an der Barnitz keine Durchfahrtsstraße. Der von einem vom »Rundling« abzweigenden Hofweg aus erkennbare, aber nicht zugängliche baumbewachsene Turmhügel »Freedbargen« stammt als Rest einer verfallenen Burganlage wohl aus dem 14. Jahrhundert.
Ab Rümpel führt der Weg auf der alten Bahntrasse (Tour 10) und vorbei am Quellental zurück nach Bad Oldesloe.